Aufmerksame Bürger sind erstaunt, dass ein Kandidat im Bezirk Mattersburg antritt, obwohl er im Bezirk Oberpullendorf wohnt. Die betreffende Partei reagiert darauf verwundert.
Immer neue Fragen wirft die Landtagswahl 2025 auf. „Muss ein Kandidat in dem Bezirk antreten, in dem er wohnt, oder darf er sich sein politisches Revier selbst aussuchen?“ Ein Blick auf die Kandidatenliste der Volkspartei im Bezirk Mattersburg hatte diese Debatte hinter den Kulissen des Landhauses ausgelöst. „Am Wahlzettel sollte der Hauptwohnsitz des Kandidaten angeführt sein“, heißt es in der Erklärung.
Wirbel um Sagartz und Co.
Doch die Angaben stiften mitunter Verwirrung. Beim Spitzenkandidaten der ÖVP, Christian Sagartz, gilt offiziell Pöttsching als Heimatort, aber eigentlich hat er in Oberloisdorf im Bezirk Oberpullendorf sein Haus. An zweiter Stelle rangiert Melanie Eckhardt. Das Zentrum ihrer politischen Arbeit ist Mattersburg, wo sie einen Firmensitz hat, tatsächlich ist sie aber in Pöttsching daheim. Beim Drittplatzierten Christoph Ramhofer decken sich die Angaben am Wahlzettel mit den Tatsachen.
Engagement vor Ort notwendig
Julia Schneider-Wagentristl wiederum ist in Zemendorf-Stöttera gemeldet. Abgesehen von einer Landwirtschaft in Kleinfrauenhaid, lebt sie tatsächlich in Oslip im Bezirk Eisenstadt-Umgebung. „Einem Wähler ist das nur schwer zu erklären. Üblicherweise erwartet sich jeder Normalbürger von einem Kommunalpolitiker, dass er 365 Tage im Jahr für seine Bevölkerung da ist. Um diese Anforderungen zu erfüllen, ist herzhaftes Engagement vor Ort unbedingt notwendig“, sagt ein Amtsleiter aus Berufung.
Kritik an „Hintertür“ bei den Wahlkampfkosten
Verwundert reagiert die Volkspartei auf die Debatte. „Rechtlich sind alle Voraussetzungen für die Wählbarkeit unserer Kandidatinnen und Kandidaten einwandfrei erfüllt“, wird aus dem Büro des Spitzenkandidaten mitgeteilt. Die Vorwürfe seien nichts weiter als „ein alter Hut“. „Die einzige Partei, die sich tatsächlich nicht an Gesetze hält, ist die SPÖ. Das zeigt sich ganz klar an den offensichtlichen Umgehungen der Obergrenze der Wahlkampfkosten“, wird kritisch angemerkt. Diesen Vorwurf kann die SPÖ nicht nachvollziehen: „Jedem Bürger, der durch den Bezirk Mattersburg fährt, fällt auf, dass die ÖVP um ein Vielfaches mehr Wahlwerbung plakatiert hat als die SPÖ.“ Unabhängig davon, heute und am 19. Jänner sind 250.399 Burgenländer am Wort.
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