Fund in Totenstadt

Prächtiges Grab von Pharao-Leibarzt freigelegt

Wissenschaft
10.01.2025 11:46

In der ägyptischen Totenstadt Sakkara haben Archäologen ein rund 4100 Jahre altes, prächtig verziertes Mastaba-Grab eines königlichen Leibarztes entdeckt. Die Mumie und Grabbeigaben fehlen zwar, das Grab sei aber ein bedeutender Fund, heißt es seitens der Forscher.

„Die Grabstätte schien oberflächlich betrachtet ziemlich gewöhnlich, wir haben bei unseren Ausgrabungen schon mehrere Gräber dieser Art gefunden“, berichtet ein Archäologen-Team um Philippe Collombert von der Universität Genf. Wie auch andere Mastabas in der Totenstadt Sakkara, die rund 35 Kilometer südlich der ägyptischen Hauptstadt Kairo liegt, wurde auch dieses Grab bereits vor Jahrhunderten geplündert.

Grabkammer ist mit Gemälden geschmückt
Doch das rund 4100 Jahre alte Grab hielt für die Forscher eine Überraschung bereit: „Als wir begannen, den Bereich über dem Schacht des Grabmals freizulegen, entdeckten wir eine wunderschöne Scheintür-Stele mit dem Namen eines Arztes namens Teti Neb Fu“, berichten sie. Sie stießen auf einen steinernen Eingang, der ebenfalls Namen und Titel von Teti Neb Fu trug, sowie auf eine Grabkammer, deren Wände mit farbenprächtigen Darstellungen geschmückt sind.

Die Wände der Grabkammer sind mit farbenprächtigen Darstellungen geschmückt. (Bild: Ministry of Culture and Tourism)
Die Wände der Grabkammer sind mit farbenprächtigen Darstellungen geschmückt.

„Je weiter wir den Schacht freilegten, desto mehr enthüllten sich die Wände der Grabkammer, die vollständig mit leuchtenden und frischen Farben bemalt waren. Man könnte leicht vergessen, dass sie mehr als 4000 Jahre alt sind“, so die Archäologen. Das Grab stamme aus der Zeit des Alten Reiches unter König Pepi II., heißt es.

Was ist eine Mastaba?

Eine Mastaba ist ein nach dem ägyptisch-arabischen Wort für Steinbank benannter Typ von Grabbauten in der altägyptischen Kultur.

Sarkophag mit Inschriften der Titel
Die Forscher entdeckten auch einen steinernen Sarkophag mit Inschriften, die den Namen des Arztes sowie dessen prestigeträchtige Titel. Teti Nee Fu galt als Chefarzt des Palastes, Priester und Beschwörer der Göttin Serket (was bedeutet, dass er Experte für Giftbisse war, Anm.), Chefzahnarzt und Leiter der Heilpflanzenabteilung.

Laut Forscher Collombert war Teti Neb Fu „sicherlich der wichtigste Arzt am königlichen Hof“. Welchem Pharao er diente, ist allerdings noch nicht ganz klar. Er könnte unter Pepi II., aber auch unter einem Pharao, der später regierte, tätig gewesen sein, vermutet der Ägyptologe.

„Dieser unglaubliche Fund unterstreicht das reiche Erbe Sakkaras als eine der bedeutendsten archäologischen Stätten Ägyptens“, schreibt das ägyptische Ministerium für Tourismus und Altertümer auf seiner Facebook-Seite (siehe Posting oben).

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