„Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich es vergessen kann“, sagte Jannik Sinner auf der Pressekonferenz im Vorfeld der Australian Open zu den Doping-Vorwürfen, mit denen sich der Weltranglistenerste nach wie vor konfrontiert sieht.
„Ich trage das schon ziemlich lange mit mir herum. Aber ich habe nichts falsch gemacht, deshalb bin ich noch hier, deshalb spiele ich immer noch“, erklärte der 23-jährige Südtiroler, der als Titelverteidiger in das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres geht.
Zur Erinnerung: Im März 2024 wurde er positiv auf das verbotene Steroid Clostebol getestet. Die Bekanntgabe erfolgte allerdings erst am 20. August durch die International Tennis Integrity Agency (ITIA). Der Italiener konnte glaubhaft darlegen, dass der positive Test die Folge einer sporttherapeutischen Massage durch ein Mitglied seines Betreuerteams war. Sinner wurde freigesprochen und verlor „nur“ die unter Dopingmittel erspielten Weltranglistenpunkte und Preisgelder. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) kündigte jedoch an, den Freispruch zu überprüfen. Ein Urteil wird im ersten Quartal 2025 erwartet.
Sinner belastet die ganze Situation. Auch einige Konkurrenten kritisieren die ganze Doping-Thematik und gehen mit dem Tennis-Star hart ins Gericht. Darauf angesprochen, sagte Sinner: „Ich will nicht auf das reagieren, was Nick gesagt hat oder was andere Spieler sagen. Ich denke, das Wichtigste ist, dass ich meine Leute um mich habe. Die wissen im Gegensatz zu diesen Personen genau, was passiert ist.“
Sinner weiter: „Ich war schon bevor es passierte sehr vorsichtig. Bei jedem einzelnen Medikament, sogar bei allem, was ich esse. Wenn ich die Flasche irgendwo hinwerfe, nehme ich dann eine neue. Ich war schon immer sehr vorsichtig mit alldem.“
Dankenswerte Auslosung für Sinner
Nicolas Jarry heißt der erste Gegner von Sinner in der legendären Rod Laver Arena von Melbourne. Die Weltranglisten-Nummer 34 aus Chile hat der Südtiroler vergangenes Jahr in Peking in drei Sätzen besiegt, zuvor setzte es beim ersten Aufeinandertreffen 2019 in ‘s-Hertogenbosch eine Niederlage. Der Titelverteidiger darf sich aber vor allem auf die Auslosung des restlichen Turnierbaums freuen. Seine ärgsten Widersacher Alexander Zverev, Carlos Alcaraz und Novak Djokovic wurden nämlich allesamt in die andere Hälfte des Tableaus gelost. Auf sie würde er also erst im Finale treffen. Auf Sinner hingegen würden – sofern er die ersten Runden übersteht – ab dem Achtelfinale Holger Rune, Lokalmatador Alex De Minaur, Stefanos Tsitsipas, Taylor Fritz oder Daniil Medvedev warten.
In den letzten drei Jahren erreichte Sinner immer mindestens das Achtelfinale. Im vergangenen Jahr gewann er in Melbourne seinen ersten Grand-Slam-Titel.
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