Menschenhandel
Südafrika: 26 nackte Migranten aus Haus befreit
Weil sie wegen eines eingeschlagenen Fensters einen Einbruch vermutet hatten, hielten Polizisten in einem Vorort der südafrikanischen Metropole Johannesburg Nachschau und machten eine brisante Entdeckung. In dem betroffenen Gebäude wurden 26 nackte Migranten festgehalten.
Nach Angaben der Exekutive handelte es sich um äthiopische Staatsbürger, die von Schleppern in dem Haus in Sandringham im Norden von Johannesburg ohne Kleidung und ohne Papiere festgehalten wurden. Die Männer hätten von den Schleppern nach eigener Aussage nur Kleidung bekommen, wenn sie aus dem Haus gebracht worden seien, sagte ein Polizeibeamter.
30 weitere Äthiopier geflohen?
Es wird vermutet, dass bis zu 30 weitere Männer durch das eingeschlagene Fenster zuvor bereits geflohen waren. Sie könnten sich noch in der Nähe verstecken. Anrainer hatten den Angaben zufolge am Donnerstagabend die Polizei gerufen, weil sie wegen des eingeschlagenen Fensters einen Einbruch vermuteten. In dem Haus entdeckten die Beamten dann 15 nackte Männer. Elf weitere Männer wurden mit Verletzungen, die sie sich offenbar bei einem Fluchtversuch zugezogen hatten, ins Krankenhaus gebracht. Drei weitere Äthiopier wurden festgenommen. Die Polizei legt ihnen Menschenhandel und illegalen Waffenbesitz zur Last.
Wie lange die nun Befreiten bzw. Festgenommenen in Gefangenschaft gelebt hatten, ist unbekannt. Wann und warum sie zwischendurch rausgelassen und wohin sie gebracht wurden, ist ebenfalls noch Gegenstand von Ermittlungen. Diese gestalten sich mitunter schwierig, weil die meisten der Männer kein Englisch sprechen.
Bereits im August mehr als 80 Äthiopier befreit worden
Im August hatte die Polizei in einem Haus in Sandringham schon einmal mehr als 80 Äthiopier ohne Papiere aufgefunden, die ohne ausreichende Versorgung mit Nahrung und Sanitäranlagen dort festgehalten worden waren. Südafrika zieht als am weitesten entwickelte Volkswirtschaft im Afrika Millionen von Migranten an, von denen viele irregulär einreisen.
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