Auszahlungen starten

20 Millionen Euro für die Mitarbeiter von KTM

Oberösterreich
11.01.2025 09:00

Es war der Schock in Kombination mit der Insolvenzeröffnung bei Motorradhersteller KTM: Auf einen Schlag zitterten mehr als 3600 Mitarbeiter um ihre Jobs und zugleich auch um ihre November-Gehälter und -Löhne sowie den Großteil ihres Weihnachtsgeldes. Nun hat das Warten ein Ende: Der Insolvenzentgelt-Fonds startet mit den Auszahlungen.

Nachdem zuerst die Lohndaten von KTM auf sich warten ließen, hatte die Insolvenzrecht-Abteilung der Arbeiterkammer Oberösterreich letztlich am 19. Dezember die Forderungen der Arbeitnehmer bei Gericht angemeldet und auch zeitgleich bei der IEF-Service GmbH, die den Insolvenzentgelt-Fonds verwaltet, beantragt. Drei Wochen später waren auch die letzten Formalitäten geklärt: Die Sanierungsverwalter Peter Vogl, Robert Tremel und Franz Mitterbauer haben ihre Prüfungen abgeschlossen.

Bedeutet: Damit können nun die Auszahlungen durch den Insolvenzentgelt-Fonds an die Beschäftigten von KTM starten, die damit jetzt in wenigen Tagen ihre November-Gehälter und -Löhne sowie den Großteil des Weihnachtsgeldes, den der Motorradhersteller seiner Belegschaft schuldig geblieben war, erhalten.

Schon drei Folgepleiten

Am 29. November war über die KTM AG, die KTM Components GmbH und die KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH jeweils ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet worden. Die Passiva werden zusammengerechnet für diese drei Gesellschaften mit rund zwei Milliarden Euro angegeben.

Seither gab es drei Folgepleiten in der Unternehmensgruppe: Die Vöcklabrucker Metallgießerei schlitterte am 13. Dezember in den Konkurs, die Avocodo GmbH und die Pierer E-Commerce GmbH sind seit 7. Jänner Sanierungsfälle.

„Aller Voraussicht nach werden um den 20. Jänner sämtliche Auszahlungen erfolgen“, lässt die Geschäftsführung der IEF-Service GmbH auf „Krone“-Anfrage wissen und verrät zugleich auch: „Die Auszahlungen werden schrittweise beginnend mit nächster Woche durchgeführt.“ Das heißt: Die ersten Mitarbeiter sollten bereits um den 14. oder 15. Jänner einen Eingang auf ihrem Konto feststellen können. 

AK reichte mit Vollmachten rund 3500 Anträge ein
Wie viel Geld gesamt an die von der Mega-Pleite betroffenen Beschäftigten fließen wird? Die Rede ist von 20 Millionen Euro, die jetzt im Zuge der Erstzahlungen überwiesen werden. Das Insolvenzrecht-Team der Arbeiterkammer Oberösterreich um Karoline Neumüller hatte aufgrund von Vollmachten rund 3500 Anträge beim Fonds abgeben können.

Zweite Kündigungswelle rollt
Die Arbeiter erhalten außerdem in der kommenden Woche auch erstmals wieder Löhne – und zwar den Dezember-Lohn, der per Mitte Jänner fällig wird. Die KTM-Angestellten hatten die Dezember-Gehälter per Ende Dezember überwiesen bekommen.

Die Situation ist seit Insolvenzeröffnung für einen Teil der Beschäftigten extrem prekär geworden, dazu kommt die Ungewissheit. Anfang Dezember waren 250 Kündigungen ausgesprochen worden, bis 17. Jänner verlieren nun weitere rund 300 Beschäftigte, vorwiegend Angestellte, ihre Jobs.

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