Ob im Krimi oder im heimischen Wirtshaus: Bürgermeister werden oft in ein schlechtes Licht gerückt. Michaela Schneidhofer, ÖVP-Ortschefin von Hernstein im Bezirk Baden in Niederösterreich, bricht nun die Lanze für ihre Kollegen. Und obwohl sie ein wahrer Krimi-Fan ist, sieht sie sich trotzdem deshalb manche Serien nicht mehr an.
Bei der Hochwasserkatastrophe im September zeigte es sich einmal mehr: Wenn die Gemeinden bedroht sind, müssen die Bürgermeister als Krisenmanager ran. Trotz großer Verantwortung und obwohl viele den Job niemals machen wollen würden, wird das Berufsbild oft in ein schlechtes Licht gerückt.
Michaela Schneidhofer, ÖVP-Bürgermeisterin in Hernstein im Bezirk Baden, fasst sich nun ein Herz und bricht eine Lanze für ihre Kollegen: „Ich bin ein Krimi-Fan, aber ich schaue mir weder den Bullen von Tölz noch einen Landkrimi mehr an“, kritisiert sie, dass politische Entscheidungsträger immer entweder als „Dodln“ oder als korrupt hingestellt würden.
„Auch Gärtner ist oft nicht der Mörder“
„Aber das sind wir nicht. Im wahren Leben ist auch der Gärtner zumeist nicht der Mörder“, sagt die Bürgermeisterin der 1550-Einwohner-Gemeinde. Natürlich gebe es, wie in jedem Beruf, auch schwarze Schafe – und über die werde dann auch zu Recht negativ berichtet.
Sehr schwer, Balance zu finden
Es sei zwar oft schwierig, zwischen dem jungen Paar, das Haus bauen will, und dem Nachbarn, der den Bau verhindern will, eine passende Lösung für alle zu finden, aber: „Man bemüht sich und versucht, gemeinsam mit den vielen Interessengruppen unterschiedlichster Lebenswelten eine Lösung zu finden. Da muss auch mal kritisch diskutiert werden. Und das ist gut so, weil es wesentlich zu einer funktionierenden Demokratie dazu gehört“, sagt Schneidhofer.
Freude überwiegt
Dennoch überwiege die Freude, Dinge mit den Menschen umzusetzen – und dass man aus der Vielfalt des Jobs jeden Tag etwas dazulernen dürfe. Ein Wunsch bleibt: „Ich hätte gerne mal einen Krimi, wo der Bürgermeister den Fall aufklärt – oder dieser zumindest nicht unsympathisch ist!“
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