Starregisseur in L.A.
Dornhelm: „Es spielen sich Szenen wie im Krieg ab“
Die Brandkatastrophe in der US-Metropole Los Angeles nimmt immer dramatischere Ausmaße an: Tote, völlig zerstörte Stadtviertel, apokalyptische Luft. Die „Krone“ sprach mit Österreichs Starregisseur Robert Dornhelm, dessen Haus niederbrannte.
Die Feuer haben bereits zehn Menschenleben gefordert und über 10.000 Gebäude zerstört. Besonders schwer getroffen hat es die Pacific-Palisades-Region, wo die Flammen seit Tagen wüten. Satellitenbilder zeigen ein erschreckendes Bild: Wo einst luxuriöse Häuser standen, ist jetzt nur noch verbrannte Erde.
Einer, der im Zuge dieses Infernos alles verloren hat, ist der österreichische Starregisseur Robert Dornhelm. Der 1978 für einen Oscar nominierte Filmemacher schildert der „Krone“ die volle Wucht und Dramatik, mit der sein Haus ein Raub der Flammen wurde. „Man muss sich vorstellen, dass sich hier Szenen wie im Krieg abspielen. Mein Haus ist nicht mehr da, so wie überhaupt die Hälfte der Häuser in meiner Straße verbrannt sind“, sagt Dornhelm, der aktuell bei Freunden im nahe gelegenen Encino untergekommen ist.
Milliardärshäuser weggebrannt
Es ist freilich kein Einzelschicksal, das er erlitten hat. „Entlang des Pacific Coast Highways sind alle Milliardärshäuser am Meer weggebrannt. Keines von denen kostet unter 30 Millionen Dollar. Aber es hat alle teuren Wohngegenden erwischt. Es ist eben wie im Krieg“, erzählt der 77-jährige Künstler über die Dramatik der Situation, in der nun reihenweise Versicherungen bankrottgehen und die Schäden nicht mehr decken.
Für Dornhelm, der bald die Heimreise nach Österreich antreten wird, ist der größte Verlust nicht nur das niedergebrannte Haus: „Ja, es sind vor allem Erinnerungen, Filmplakate und Preise, die unwiederbringlich Raub der Flammen wurden.“
„Unsere Träume sind in Flammen aufgegangen“
Bewohner wie Dornhelm beklagen auch die schlechte Vorsorge. Evakuierungspläne waren chaotisch, Löschwasserreservoirs leer. Feuerwehrleute mussten improvisieren und auf Pools und Wassertanks zurückgreifen.
Für Ökologe Chad Hanson ist es nichts Neues. „Die Hydranten sind dafür gebaut, ein oder zwei Häuser zu schützen, aber nicht ganze Viertel“, weiß der renommierte Experte vom John Muir Project, einer US-Organisation zum Schutz von Wäldern. Es fehlen Schutzmaßnahmen wie feuerresistente Bauweisen und Pufferzonen zwischen Gebäuden.
So ist es kaum verwunderlich, dass die Kritik an Politikern, die das Problem auf die Abholzung von Bäumen reduzieren, lauter wird. Für Hanson geht es vor allem um langfristige Planung und die Sicherheit von Menschen – nicht um Schlagzeilen. Für Bewohner wie Dornhelm, die ihre Existenz in den Flammen verloren haben, kommen die Einsichten zu spät.
Mutmaßlicher Brandstifter festgenommen
Der Kampf gegen die Brände geht unterdessen weiter. Sie werden durch starke Winde, die stetig ihre Richtung ändern, neu angefacht. Sie wehen glühende Asche über bereits gelöschte Gebiete und lassen neue Brandherde entstehen. Auch wurde ein mutmaßlicher Brandstifter festgenommen. Der Obdachlose soll das Kenneth Fire ausgelöst haben. Bei ihm wurde eine Propangasflasche gefunden. Die Ermittlungen laufen erst an.
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