Der Grazer ÖVP-Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner schlägt Alarm: Die jährliche Absenkung der Gruppengrößen und fehlende Budgetmittel bringen die Betreuung der Kleinen in der Landeshauptstadt in Gefahr. KPÖ-Finanzstadtrat Manfred Eber hält dagegen.
Auf das neue Kindergartenjahr (gestern erfolgte der Anmeldestart, siehe Bericht unten) blickt der Grazer Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner mit einigen Sorgenfalten auf der Stirn. Denn aus seiner Sicht schlage die KPÖ-Grünen-SPÖ-Koalition einen falschen Weg in Sachen Kinderbetreuung ein.
Hintergrund: Steiermarkweit geht es hin zu kleineren Gruppengrößen in den Kindergärten. Jedes Jahr wird die Maximalzahl der Kleinen herabgesetzt. 2023 sank die Zahl von 25 auf 24 Kinder, 2024 von 24 auf 23 usw. 2027 werden laut dem Bildungsressort der Stadt also nur mehr 20 Buben und Mädchen pro Gruppe betreut werden. „Durch diese schrittweise Absenkung verlieren wir jedes Jahr 280 Kindergartenplätze“, verdeutlicht der Grazer ÖVP-Stadtparteiobmann im „Krone“-Gespräch.
Heuer stehen der Bildungsabteilung 42 Prozent mehr Mittel – das sind 35 Millionen Euro – im Vergleich zu 2022 zur Verfügung.
Graz-Finanzstadtrat Manfred Eber (KPÖ)
Bild: KPÖ/Fritz Langmann
Hier müsste man jetzt gegensteuern, „denn allein zur Erhaltung der aktuellen Versorgungsgrade bräuchte es in Graz 14 neue Kindergartengruppen pro Jahr“, sagt Hohensinner, der ein Ausbaukonzept vorgelegt habe. Leider gebe es zur Umsetzung aber nicht die erforderlichen Finanzmittel. „Mit dem aktuellen Doppelbudget wird künftig nur ein leichter Ausbau möglich sein.“ Das heißt: 2025 wird es sechs neue Kindergarten- und zwei Krippengruppen geben, 2026 vier Kindergartengruppen, aber keine zusätzlichen Krippenplätze.
KPÖ-Finanzstadtrat Manfred Eber hält dagegen: „Allein im letzten Jahr konnten zehn neue Kinderkrippen- und neun neue Kindergartengruppen ins Tarifsystem aufgenommen werden.“ Doch man stoße nun finanziell an die Grenzen.
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