Der Kapfenberger Grammy-Gewinner Markus Illko erlebt das in Los Angeles wütende Buschfeuer mit. „Es ist wirklich so schlimm, wie es aussieht“, sagt der Musiker, der sich auf eine Evakuierung vorbereitet hat.
Es ist Freitag, 10.30 Uhr Ortszeit in Los Angeles, als die „Krone“ ihn erreicht. Markus Illko hat seine Koffer gepackt, das Auto vollgetankt, die Evakuierung geplant. „Aktuell ist das Feuer im Stadtteil Pacific Palisades circa drei Kilometer von unserem Haus entfernt“, sagt der gebürtige Kapfenberger, der in Santa Monica lebt. „Wir müssen die Situation ständig über eine App im Blick behalten. Es sieht nicht rosig aus.“
Einen normalen Alltag lebt in der „City of Angels“ aktuell niemand. „Der Rauch ist so stark, man kann weder ein Fenster aufmachen noch rausgehen. Die Schulen sind geschlossen, öffentliche Flächen gesperrt. Vielen kommen natürlich nicht zur Arbeit.“ Proben, sagt Illko, „gleichen eher einer Gruppentherapie“.
Viele Freunde und Bekannte betroffen
Zehntausend niedergebrannte Häuser – das ist für Illko und viele andere nicht nur eine Zahl, sondern das sind Schicksale. „Am Sonntag war ich noch bei Freunden in einem Haus zu Gast, das es jetzt nicht mehr gibt. Es ist alles ausradiert, eine Fläche der Größe von Manhattan.“ Die Amerikaner neigen zwar ab und an zur Übertreibung. „Aber diesmal ist es wirklich so schlimm, wie es aussieht.“
Der Zusammenhalt ist groß. Jeder, den ich kenne, öffnet seine Häuse für jene, die ihres verloren haben. Es ist eine riesige Tragödie.
Markus Illko, steirischer Musiker in Los Angeles
Die meisten seiner Bekannten sind bei Familie und Freunden untergekommen, erzählt der Gitarrist, der in Graz studiert hat. Nicht alle sind Superreiche und Weltstars. „Ja, die Gegend ist teuer – aber wirklich reich ist nur ein kleiner Teil. Es gibt Menschen, die in Palisades vor 30, 40 Jahren ein Haus gekauft haben, als die Preise noch niedriger waren. Viele haben ihr gesamtes Vermögen in ein Haus gesteckt, und viele Feuer-Versicherungen haben schon zuvor gekündigt.“
Ein Lichtblick in den schweren Stunden ist der Zusammenhalt in der Gesellschaft. „Die Amerikaner halten in so einer Situation zusammen und sind sehr kämpferisch.“ Das Ende der weltberühmten Stadt, wie manche es schon prophezeien, ist das Feuer sicher nicht.
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