Baby liegt im Sterben

Eltern schieben fünfjähriger Schwester Schuld zu

Wien
11.01.2025 11:05

Drama in Wien-Brigittenau: Wie die „Krone“ erfuhr, ermittelt die Polizei gegen die Eltern eines Säuglings. Sie stehen im Verdacht, ihr Neugeborenes schwer misshandelt zu haben. Widersprüchliche Aussagen führten am Freitag zur Verhaftung der Eltern. Zunächst gaben sie an, die fünfjährige Schwester habe sich auf das Baby gestürzt.

Der Säugling liegt derzeit mit einem Schütteltrauma auf der Intensivstation eines Krankenhauses. Dort kämpfen die Ärzte zur Stunde um sein Leben. Bereits kurz vor Weihnachten übernahmen Wiener Beamte die Ermittlungen gegen den 26-jährigen Vater und die 22-jährige Mutter des damals erst zwei Monate alten Säuglings. 

Widersprüchliche Aussagen der Eltern
Die Eltern brachten das Baby in kritischem Zustand mit schweren Kopfverletzungen ins Spital. Den ersten Verdacht hegten die Ärzte, als die Eltern widersprüchliche Aussagen zur Ursache der Verletzungen tätigten, weshalb die Polizei alarmiert und Ermittlungen eingeleitet wurden. In der Einvernahme gaben die Eltern zuerst an, dass die fünfjährige Schwester über den Säugling gestürzt sei, wodurch die schweren Kopfverletzungen entstanden sein sollen. Die Untersuchung des Babys ergab jedoch, dass auch ältere Verletzungen – etwa Rippenfrakturen – nachweisbar waren und auch die Schwere der neuesten Verletzungen nicht mit dem behaupteten Sturz erklärbar waren. 

Verdacht der schweren Misshandlung
Die drei weiteren Kinder der Eltern wurden in der Zwischenzeit in die Obhut der Kinder- und Jugendhilfe übergeben, da die Eltern im Verdacht stehen, das Kind schwer misshandelt zu haben. Aufgrund der neuesten Ermittlungserkenntnisse ordnete die Staatsanwaltschaft Wien die Festnahme der jungen Eltern am Freitag an.

In den ersten Vernehmungen gaben die Eltern an, dass die fünfjährige Schwester über den Säugling gestürzt wäre, wodurch die Verletzungen entstanden sein sollen (Symbolbild) (Bild: APA/Helmut Fohringer)
In den ersten Vernehmungen gaben die Eltern an, dass die fünfjährige Schwester über den Säugling gestürzt wäre, wodurch die Verletzungen entstanden sein sollen (Symbolbild)

Mutter beharrt auf Übergriff der Schwester
Eine Einvernahme des Vaters war bis zur Einlieferung in die Justizanstalt nicht möglich. Die 22-jährige Mutter verantwortete sich gegenüber der Kriminalpolizei weiterhin mit einem angeblichen Sturz der Schwester auf den Säugling. Weitere Ermittlungen, insbesondere ob auch gegen die anderen Kinder Gewalt ausgeübt wurde, dauern an.

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