Gefangene Nordkoreaner

Selenskyj will Journalisten „die Wahrheit“ zeigen

Außenpolitik
11.01.2025 16:17

Im Zuge der Kämpfe in der russischen Grenzregion Kursk sind den ukrainischen Truppen zwei nordkoreanische Soldaten in die Hände gefallen. Wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstag mitteilte, sind die beiden Männer verwundet. Sie sollen nun nach Kiew gebracht werden.

Dort erhielten sie „die notwendige medizinische Hilfe“, erklärte der ukrainische Staatschef in einem Posting auf der Kurznachrichtenplattform X. Gleichzeitig dankte er jenen Spezialeinheiten, die es zustande gebracht hatten, die beiden Kämpfer im Dienste von Kremlchef Wladimir Putin lebend in Gewahrsam zu nehmen. „Das war keine einfache Aufgabe. Denn die russischen und nordkoreanischen Streitkräfte exekutieren üblicherweise ihre Verwundeten, um die Beweise für die Beteiligung Nordkoreas am Ukraine-Krieg zu vertuschen“, so Selenskyj weiter.

Moskau und Pjöngjang schweigen
Neben der medizinischen Behandlung versprach der Präsident auch, dass Journalisten Zugang zu den beiden Nordkoreanern erhalten werden. Denn: „Die Welt muss die Wahrheit darüber erfahren, was gerade passiert.“

In dieser Zelle befindet sich einer der Gefangenen. (Bild: APA/AFP/UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS SERVICE/Handout)
In dieser Zelle befindet sich einer der Gefangenen.

Bereits Ende Dezember hatte die Ukraine von der Gefangennahme eines verwundeten nordkoreanischen Soldaten berichtet. Auf einem mutmaßlichen Bild  des Soldaten, das in ukrainischen Social-Media-Kanälen verbreitet wurde, war ein ausgemergelter, verwundeter Mann zu sehen. Wenig später hieß es, der Gefangene sei seinen Verletzungen erlegen. Weder von nordkoreanischer noch von russischer Seite gab es für die Festnahme oder den Tod des Mannes eine Bestätigung. Ebenso wenig ist bisher die Entsendung nordkoreanischer Truppen nach Kursk bzw. auch in die Ostukraine bisher nicht offiziell eingeräumt worden.

Nach Schätzungen der USA und ihrer Verbündeten wurden aber etwa 11.000 nordkoreanische Soldaten mobilisiert, um die russischen Truppen zu verstärken. Diese seien an der Frontlinie in der Region Kursk vor allem für sogenannte „Menschenwellentaktiken“ eingesetzt worden. Dabei wird eine große Anzahl von Soldaten in einen Kampf geschickt, auch wenn vorher klar ist, dass viele von ihnen sterben werden.

Moskau vermeldet weitere Eroberung in Donezk
Das russische Verteidigungsministerium meldete am Samstag die Einnahme einer weiteren Siedlung in der ostukrainischen Region Donezk. Die russische Armee habe die Kontrolle über Schewtschenko übernommen. Zudem habe sie die Militärflugplatz- und Energieinfrastruktur der Ukraine mit Drohnen, Raketen und Luftfahrzeugen angegriffen. 

In der Nacht auf Samstag hatte die Ukraine nach russischen Angaben mehrere Regionen Russlands mit Schwärmen von Kampfdrohnen angegriffen. Ein Schwerpunkt war nach Berichten russischer Telegram-Kanäle das Gebiet Krasnodar am Schwarzen Meer. In der als Marinestützpunkt und Ölhafen wichtigen Stadt Noworossijsk sei ein Brand ausgebrochen. Über der Hafenstadt Anapa waren Flugabwehrfeuer und Explosionen zu hören. 

Zuletzt griffen beide Seiten fast täglich mit Drohnen an. Die Folgen der ukrainischen Angriffe stehen dabei aber in keinem Verhältnis zu den von Russland verursachten Schäden und Opfern im Nachbarland.

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