Kärntens Weinbau-Präsident Horst Wild trat beim Weinbautag in St. Andrä im Lavanttal nach 17 Jahren zurück. Sein Nachfolger ist Georg Lexer. Kärntner Winzer sind auf der Überholspur.
Nach 17 Jahren trat Weinbau-Präsident Horst Wild am Samstag beim Weinbautag in St. Andrä im Lavanttal zurück, der Winzer übergibt seine Regentschaft an Georg Lexer vom Weingut Karnburg. Und tischte zum Abschied imposante Zahlen auf.
„Am Beginn meiner Ära hatten wir in Kärnten nur zehn Hektar Rebfläche, jetzt sind es 150. Vor 17 Jahren stellten wir jährlich lediglich 30.000 Flaschen Wein her, nun sind es 500.000. Damals konnte kein Winzer vom Weinverkauf leben, mittlerweile sind gleich mehrere“, weiß Wild.
„Nur die Zahl der Mitglieder ist gleichgeblieben: Damals wie heute gibt es 160, nur haben sich die Bedingungen wesentlich geändert“, so Wild weiter. Lexer freut sich auf die neue Aufgabe: „Bei vielen Winzern steht ein Generationenwechsel bevor, wir müssen offensiv in die Vermarktung gehen.“
Sogar Österreichs Weinbau-Präsident Johannes Schmuckenschlager reiste aus Niederösterreich an, der Winzer ist seit 2008 Nationalrat. „Früher hatte Kärnten den Ruf, dass der Wein sauer ist. Das ist längst vorbei. Kärntens Weine sind auf der Überholspur!“
Neue Nischen tun sich auf: etwa alkoholfreier Wein. Wild arbeitet bei einer Versicherung, weiß, was ein Alko-Unfall für Auswirkungen hat. „Der entalkoholisierte Wein schmeckt wie Traubensaft, ist ideal für junge Leute, die gerade den Führerschein machen.“
Auch Slow Wine verspricht viel: „Derzeit gibt es nur in Kärnten ein Manifest, zwei Betriebe könnten ihn herstellen“, sagt Wild: „Slogans wie ,Alkohol ist schädlich. Wir sind nicht Teil des Komasaufens, sondern stolz auf unsere Weingüter.‘ greifen immer mehr. Kärnten hat bei Slow Food weltweit eine Pionierrolle.“ Und, so Wild: „Slow Wine ist ebenso nachhaltig. Bei der Herstellung ist er anspruchsvoller. Nur wenn das Glas voll ist, schmeckt es himmlisch.“
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.