Die pro-russische Hackergruppe Noname057(16) hat am Sonntag den zweiten Tag in Folge eine großangelegte Attacke auf italienische Ziele durchgeführt. Diesmal zielten sie auf die Websites von Banken, wie Banca Intesa und Monte Paschi di Siena (MPS), auf Häfen, wie jenen Triests und auf IT-Unternehmen wie Olidata, meldete die italienische Agentur für Cybersicherheit.
Sie sei dabei, die Betroffenen bei der Wiederherstellung der Funktionalität zu unterstützen, hieß es am Sonntag. Die Aktionen – sogenannte DDos-Angriffe, die vorübergehende Unterbrechungen des Dienstes verursachen – wurden demnach auch von einer anderen Hackergruppe, der palästinensischen Alixsec, begleitet.
Zuvor Ministerien ins Visier genommen
Am Samstag hatte die pro-russische Hackergruppe bereits die Webseiten italienischer Ministerien und Institutionen angegriffen. Attackiert wurden unter anderem die Webseiten des Außen- und des Verkehrsministeriums, der Börsenaufsichtsbehörde Consob, der Carabinieri, der Marine, der Luftwaffe sowie der Nahverkehrsgesellschaften der Städte Rom, Palermo und Genua.
Einige Websites meldeten etwa einstündige Störungen, die aber nicht besonders kritisch waren.
Hacker kritisieren Meloni wegen Selenskyjs Unterstützung
Bei der Ankündigung ihres Angriffs hatten die Cyberkriminellen die italienische Premierministerin Giorgia Meloni auf Telegram kritisiert. „Meloni bestätigte bei einem Treffen mit (dem ukrainischen Präsidenten) Wolodymyr Selenskyj während seines Besuchs in Rom am Donnerstag die weitere volle Unterstützung Italiens für die Ukraine. Meloni zufolge wird Italien der Ukraine helfen, ihre Interessen zu verteidigen und einen gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen. Italien sollte damit beginnen, sich selbst und vor allem seiner Cybersicherheit zu helfen“, hieß es.
Zuletzt wurden in Italien wiederholt Fälle von Hackerangriffen auf wichtige Datenbanken gemeldet. Ende Dezember wurde eine Attacke auf die IT-Systeme der beiden Mailänder Flughäfen Linate und Malpensa verübt. Die Internet-Seite, auf denen Starts und Landungen verfolgt werden können, war nicht mehr abrufbar, der Flugbetrieb an sich lief aber weiter normal. Italien will hart gegen Cyberkriminalität durchgreifen. Die Befugnisse der nationalen Behörde zur Bekämpfung von Cyberkriminalität sollen ausgeweitet werden.
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