Franzosen empört
Strahlkraft von Leuchtturm soll reduziert werden
Große Aufregung herrscht in der französischen Bretagne rund um einen Leuchtturm, der zum Stolz der Region gehört. Der wichtigste der 52 Leuchttürme an der bretonischen Küste, der Leuchtturm von Créac‘h, wird aus Gesundheits- und Umweltschutzgründen seine Strahlkraft verlieren.
Weil in dem Leuchtturm – wie früher üblich – noch gesundheitsgefährdendes Quecksilber für die Leuchtoptik verwendet wird, müsse dieser auf eine alternative, moderne Leuchttechnik umgestellt werden, kündigte die Präfektur des Departement Finistère vor einigen Tagen an.
Konkret plane die Schifffahrtsverwaltung eine Herabstufung des 1863 errichteten Leuchtturms mit einer Reichweite von bisher 59 Kilometern, empören sich die Initiatoren der Petition „Rettet den Leuchtturm von Créac‘h“, die binnen weniger Tage schon über 10.000 Menschen unterschrieben haben.
„Schifffahrt in Gefahr“
Statt des großen historischen Leuchtfeuers würde dann ein kleineres Leuchtfeuer mit einer Reichweite von nur 35 Kilometern installiert, bei schlechter Sicht sei die Reichweite nur 3,7 Kilometer. Die Schifffahrt an der Insel von Ouessant, auf der der Turm steht, gerate in Gefahr, heißt es weiter. 54.000 Schiffe passieren jährlich die Insel.
Die Freunde des Leuchtturms sorgen sich auch um dessen einzigartige Technik: „Die kostspielige Installation einer industriellen Leuchte würde bedeuten, dass die bestehende Leuchte, ein historisches Objekt, das auf der Weltausstellung 1937 in Paris ausgestellt wurde und dessen Effizienz noch immer unübertroffen ist, verstümmelt werden müsste.“ Wie bei Leuchttürmen früher üblich, schwimmt die rotierende Optik des Leuchtturms von Créac‘h auf einem Tank mit Quecksilber.
Behörden wollen mit Bevölkerung sprechen
„Der mächtigste Leuchtturm Europas, der prestigeträchtigste und wichtigste, wenn man die Funktion seines übermächtigen Leuchtfeuers seit Jahrzehnten betrachtet, droht in eine Touristenattraktion umgewandelt zu werden, womit alle Seeleute der Welt, die Bewohner von Ouessant und der Küste beleidigt werden“, empörte sich der ehemalige Leuchtturmwärter Louis Cozan, wie die Zeitung „Le Parisien“ berichtete. Die Verwaltung des Departements hat wegen der Proteste versprochen, das Gespräch mit der Bevölkerung zu suchen.
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