Ausgeräumte, verwaiste Schaufenster statt voller Geschäfte. Die Einkaufsstraßen befinden sich im Wandel. Die „Krone“ beleuchtet die Hintergründe.
Die Einkaufsstraßen sind das wirtschaftliche Rückgrat im stationären Einzelhandel. Doch sie befinden sich, wie fast alles, im Wandel. Laut dem Handelsverband Österreich gibt es bereits seit 2018 eine rückläufige Entwicklung der Handelsflächen. Ein Beleg unserer veränderten Konsumgewohnheiten. Zuerst die Pandemie, später die hohe Inflation und die daraus resultierende Immobilienkrise haben den Strukturwandel noch befeuert, der auch das Stadtbild unverkennbar trifft. Dazu zählt ebenso die Landstraßer Hauptstraße. Sie ist die „Hauptschlagader“ des dritten Bezirks und eine der wichtigsten Einkaufsstraßen Wiens.
Lokalaugenschein: Leere Geschäfte, keine Menschen
Beim „Krone“-Lokalaugenschein zeigt sich: viele Geschäfte stehen leer. Bei einer Verkaufsfläche von insgesamt 84.000 Quadratmetern gibt es hier aktuell eine Leerstandsquote von 5,8 Prozent. Ein Grund könnten die hohen Mietpreise sein. Diese sind in begehrten Lagen wie in der City für viele Unternehmen zu hoch, besonders für kleine und mittelständische Betriebe.
Kostensteigerungen, die Bürokratielawine und das veränderte Konsum- verhalten befeuern den Strukturwandel im Einzelhandel.
Rainer Will, Handelsverband-Geschäftsführer
Bild: krone.tv
Kein Wunder: Auf der berühmten Mahü, blättert man für ein Geschäftslokal schnell einmal 30.000 Euro und mehr hin – im Monat versteht sich. Die größte Einkaufsstraße des Landes hat in den vergangenen zwei Jahren daher sechs Prozent an Verkaufsfläche verloren. Als Faustregel gilt, dass kleinere Geschäftsstraßen eher mit Leerständen zu kämpfen haben, allerdings bestätigen Ausnahmen die Regel.
Diese Einkaufsstraßen sind Einkaufsstraßen belebt
Den geringsten Leerstand verzeichnet seit Jahren die Meidlinger Hauptstraße. Auch die Favoritenstraße steht sehr gut dar. Die Wirtschaftskammer Wien sieht das anders. „In den Wiener Einkaufsstraßen gibt es wenig Leerstand. Natürlich gibt es Grätzel, die besser funktionieren und Nebenlagen, die damit etwas mehr konfrontiert sind“, so Handelsobfrau Margarete Gumprecht. Laut Handelsverband befinden sich gerade bei uns viele Geschäftslokale nach einem Leerstand in einer Umbauphase, die oftmals weg vom Einzelhandel, hin zu anderen Nutzungen führt, etwa Arztpraxen, Friseursalons oder Döner-Restaurants. Der Leerstand steigt zwar nicht unbedingt, aber immer mehr Flächen gehen weg vom Handel.
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