Experte klärt auf

Diese Trends sollten Hotels heuer beherzigen

Das Zimmer selbst ist nur ein Baustein von vielen (Symbolbild).

(Bild: stock.adobe.com)

Was will der Gast, wie tickt er? Tourismusberater Thomas Reisenzahn kennt die großen Entwicklungen in der Branche. Er mahnt zur Anpassungsfähigkeit und zu klaren Visionen als Bausteine für Erfolg.

Der Ausblick des gebürtigen Kitzbühelers Thomas Reisenzahn, Chef der Prodinger Tourismusberatung, ist zweischneidig: Einerseits belasten enorme Kosten die Betriebe, andererseits würden sich durch Mut und Kreativität neue Chancen ergeben. Der Experte sieht das Jahr 2025 im Zeichen folgender zentraler Entwicklungen.

• Gewinne unter Druck: Seit 2019 verdoppelten sich die Energiekosten, Spitzenhotels kalkulieren inzwischen mit 4700 Euro pro Zimmer. Zudem wurde Personal um 30 Prozent teurer und die Kosten für eine Vollzeitarbeitskraft betragen rund 47.000 Euro.
• Reiseboom ungebrochen: Mehr als die Hälfte der europäischen Urlauber plant 2025 „mindestens gleich viel oder mehr“ für Reisen auszugeben – trotz aller Krisen. „Das ist ein positives Zeichen für die alpine Hotellerie, die mit Stabilität und Krisenfestigkeit in schwierigen Zeiten überzeugt“, sagt Reisenzahn.
• Internationalere Gäste: Dieser Trend wird ein wichtiger Hebel für die künftige Entwicklung. Der Experte verweist auf die Schweiz, wo man erfolgreich um US-amerikanische Gäste wirbt. Der Experte ortet die Bereitschaft, für alpine Erlebnisse tief in die Tasche zu greifen.

Tourismusberater Thomas Reisenzahn. Der gebürtige Kitzbüheler leitet nun in Wien das Unternehmen Prodinger.

(Bild: Florian Lechner)

• Nachhaltigkeit: Auch wenn das Schlagwort abgedroschen klingen mag – lokale Lebensmittel oder Energiesparmaßnahmen spielen für umweltbewusste Gäste durchaus eine Rolle. „Die Hotellerie sollte daher nachhaltige Initiativen klar kommunizieren“, plädiert Reisenzahn. Aber Achtung: Die Maßnahmen sollen nicht zu Lasten der Wettbewerbsfähigkeit gehen.
• Unterkunftsarten: Viele Hotelgruppen positionieren im Umfeld ihrer Häuser sogenannte „Branded Residences“. Das sind etwa Apartments, die mit dem Stammhaus durch hotelähnlichen Service, Wellness oder Sicherheitsdienst verbunden sind.

Flexibilität, nachhaltige Konzepte und der Fokus auf internationale Gäste werden entscheidend sein, um langfristig erfolgreich zu bleiben.

Thomas Reisenzahn

• Künstliche Intelligenz: KI ermöglicht es, die individuellen Bedürfnisse besser zu verstehen und maßgeschneiderte Empfehlungen und Dienstleistungen zu bieten.
• Longevity: Angebote für ein langes gesundes Leben ergänzen Wellness – es geht um Ernährung und Anwendungen aller Art für Körper und Geist.

Neue Chancen in einem sich wandelnden Markt
Fazit des Experten: „Mit Mut, Kreativität und einer klaren Vision können Hoteliers die Herausforderungen des Jahres 2025 meistern und neue Chancen nutzen. Flexibilität, nachhaltige Konzepte und der Fokus auf internationale Gäste werden entscheidend sein, um langfristig erfolgreich zu bleiben.“