Anfang Jänner musste die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) noch hinnehmen, dass ihr Syriens neuer Machthaber Ahmed al-Scharaa bei der Begrüßung nicht die Hand gegeben hatte. Beim Treffen mit ihrem syrischen Amtskollegen in Saudi-Arabien lief es nun zum Glück anders.
Baerbock und der syrische De-facto-Außenminister Asaad Hassan al-Shaybani trafen sich anlässlich einer Syrien-Konferenz in der saudischen Hauptstadt Riad. Beide begrüßten sich per Handschlag (siehe Posting unten).
Kein Handschlag in Damaskus
Die Szene war insofern bemerkenswert, als es vor gut einer Woche zu einem weit beachteten Eklat gekommen war. Während Baerbocks Besuch in der syrischen Hauptstadt Damaskus hatte De-facto-Machthaber Ahmed al-Sharaa ihr einen Handschlag verweigert. Zugleich streckte er dem französischen Außenminister Jean-Noël Barrot die Hand entgegen (siehe Posting unten).
Baerbock betonte damals, ihr sei schon bei der Anreise „klar“ gewesen, „dass es hier offensichtlich nicht gewöhnliche Handschläge geben wird“. Aber ebenso klar habe man den Gastgebern gemacht, dass man diese Praxis missbillige.
Der Händedruck zwischen einem fremden Mann und einer fremden Frau ist in islamisch geprägten Gesellschaften unter Gläubigen unüblich und aus Sicht mancher Rechtsgelehrten sogar verboten. Es gibt aber keine eindeutige Regel und keine dominierende religiöse Sitte.
In Syrien und international wird nach dem Sturz von Diktator Baschar al-Assad genau beobachtet, ob die aus der Islamistengruppe HTS entstandene Übergangsregierung die Rechte von Frauen respektiert und sie am öffentlichen Leben teilhaben lässt.
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