ÖVP-Kandidat Martin Hajart war in Wahlkampf hoch engagiert, jetzt erleidet er aber das gleiche Schicksal wie seine beiden Vorgänger Erich Watzl und Bernhard Baier. Bleibt der ÖVP-Mann der ewige Vize?
Das Bild entstand am 16. Oktober 2013: Als der damalige Linzer Vizebürgermeister Erich Watzl sein Amt zurücklegte, war ein junger Mann an seiner Seite. Es war Martin Hajart, der bei der gestrigen Wahl des Linzer Bürgermeisters zum großen Verlierer wurde. Der in der ÖVP gut eingebettete geborene Innviertler fühlte sich in Linz damals schon wohl – und so beschlossen die damaligen Parteichefs im Gleißner-Haus, dass er aufgebaut wird.
Einer seiner Mentoren war stets Wolfgang Hattmannsdorfer, der anders als sein Freund Hajart die Linzer Stadtpolitik nur als Zwischenstation sah und mittlerweile in Wien als Generalsekretär in der Wirtschaftskammer Karriere macht. Karriere wollte auch Hajart machen und redete sich ein, dass er Bürgermeister werden kann.
Die für ihn bittere Wahrheit ist aber, dass ein Schwarzer in Linz keine Chance hat. Das war bei Erich Watzl so, auch dessen Nachfolger Bernhard Baier scheiterte bei seinem Versuch, in Linz eine politische Wende einzuläuten.
Kein ÖVP-Logo auf den Plakaten von Martin Hajart
Hajart verzichtete darauf, als ÖVP-Politiker aufzutreten. Bei der aktuellen Stimmungslage war diese Entscheidung wohl richtig. Nicht ausgeschlossen ist, dass der 41-Jährige sonst noch schlechter abgeschnitten hätte – platzte doch alles, was in der Bundes-ÖVP schiefgehen kann, mitten in diesen Wahlkampf. Hajart wird sich überlegen müssen, ob er als ewiger Vize in der Linzer Stadtpolitik bleiben möchte und das gleiche Schicksal annimmt wie Baier und Watzl. Druck aus der Landes-ÖVP wird er nicht fürchten müssen. Thomas Stelzer und Co. haben Linz längst abgeschrieben.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.