Ambulanz-Aus in Bruck

Schulter einrenken geht jetzt nur noch in Leoben

Steiermark
13.01.2025 15:30

Seit heute, Montag, ist die unfallchirurgische Akut-Ambulanz am LKH Hochsteiermark in Bruck an der Mur Geschichte, sie wurde nach Leoben verlegt. Die – laut Kages – bessere Versorgung für Schwerverletzte dort bedeutet für das Rote Kreuz eine Zusatzbelastung. 

Seit Montag um sieben Uhr ist alles anders im LKH-Verbund Hochsteiermark: Die unfallchirurgische Akutambulanz ist von Bruck nach Leoben gewandert. Monatelanger Widerstand – zuletzt eine Demo am Samstag, an der über 500 Menschen teilnahmen – konnte an der Strukturmaßnahme nichts ändern.

In Bruck ist wochentags von 7 bis 15 Uhr eine „Bestell-Ambulanz“ für Bagatellverletzungen – etwa kleinere Schnitte – in Betrieb. Alles, das OP, Anästhesie oder eine komplexe Behandlung braucht, kommt nach Leoben – von der ausgerenkten Schulter bis hin zur schweren Verletzung nach einem Autounfall. Dafür können die schweren Fälle – so Spitalbetreiber Kages – in Leoben künftig besser versorgt werden, da alle chirurgischen Fächer dort gebündelt sind. Sie müssen nicht mehr nach Graz oder Wiener Neustadt weitertransportiert werden.

Siegfried Schrittwieser (Bild: Christian Jauschowetz)
Siegfried Schrittwieser

Längere Fahrzeiten binden Rotes Kreuz
Chaos ist in Bruck nicht ausgebrochen, wie die „Krone“ am Montagvormittag erfuhr, aber besonders herausfordernd ist die Situation für den Rettungsdienst im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag. „Wir haben da riesige Probleme“, sagt RK-Präsident Siegfried Schrittwieser. Durch die längeren Fahrzeiten sind die Sanitäter und Rettungsautos länger unterwegs. Das bindet (knappe) Ressourcen. „Das geht mit dem derzeitigen Equipment nicht.“ 

Zudem sorgt sich Schrittwieser um die Kapazitäten in Leoben: „Bis jetzt umfasst das Einzugsgebiet 60.000, 70.000 Menschen. Da kommen 100.000 aus dem Mürztal dazu. Das wird schwierig.“ 

Freiwillige Nachtdienste werden anstrengender
Gerade für die kleineren, entlegenen Ortsstellen wie Mariazell befürchtet Schrittwieser, dass Nachtdienste mit Freiwilligen in Zukunft schwerer zu besetzen sein werden. „Durch die längeren Fahrzeiten kommt man in der Nacht kaum noch zum Schlafen. Jemand, der berufstätig ist, tut sich das irgendwann nicht mehr an!“ Hauptamtliche müssen das dann ausgleichen – höhere Kosten sind die Folge.

In den nächsten Wochen wolle man schauen, wie sich die Situation entwickelt. 

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