Im berüchtigten Grazer Volksgarten greift die Polizei seit einem halben Jahr durch – und der Einsatz zeigt Wirkung. Deshalb forderte die Stadt-ÖVP auch via „Krone“ das Weiterbestehen der Schutzzone. Nun ergab die Prüfung der Behörde: Die Zahlen stimmen, die Verordnung wird um sechs Monate verlängert.
Ungenierter Drogenhandel, Pöbeleien, Gewalteskapaden: Der Volksgarten im Grazer Bezirk Lend hat schon lange einen unrühmlichen Ruf als Problempark und Kriminalitäts-Hotspot. Nach zahlreichen „Krone“-Berichten, in denen auch Anrainer ihr tägliches Leid klagten, reagierte die Politik: Per 15. Juli 2024 verordnete Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) die Einrichtung einer Schutzzone in der Grünoase, die längst zu einer „No-go-Area“ geworden war.
Die Polizei griff sofort durch, vom ersten Tag an gab es Personen-Überprüfungen und Anzeigen, große Mengen Cannabis und Kokain wurden sichergestellt, zudem verhängten die Beamten Betretungsverbote. Seitdem blühte das Leben im Volksgarten wieder auf, auch Familien mit Kindern nutzten wieder vermehrt das innerstädtische Erholungsangebot.
Jedoch tritt die Schutzzone im Volksgarten exakt nach sechs Monaten, also am 15. Jänner, laut Gesetz automatisch außer Kraft. Der ÖVP Graz schwante Übles – und daher forderte Stadtparteiobmann Kurt Hohensinner Anfang Jänner via „Krone“ deren Verlängerung.
60 große Schwerpunktaktionen
Und tatsächlich ist es nun soweit: Die Schutzzone im Volksgartenpark wurde für weitere sechs Monate verordnet. So führte ein erhöhter Kontrolldruck im Streifendienst sowie rund 60 größer angelegte Schwerpunktaktionen unterschiedlichster Polizeieinheiten zu mehr als 270 Betretungsverboten. Auch ebenso viele Anzeigen wegen unterschiedlicher Delikte waren die Folge – beispielsweise nach dem Suchtmittelgesetz (69), dem Fremdenrecht (36) oder der Missachtung von ausgesprochenen Betretungsverboten (124).
68-mal Suchtmittel sichergestellt
Die restlichen Anzeigen fielen auf sonstige Übertretungen. Bei den Kontrollen stellte die Polizei auch knapp 50 Personen fest, gegen die eine gerichtliche Aufenthaltsermittlung vorlag. Insgesamt 68-mal kam es in der Schutzzone zur Sicherstellung von Suchtmitteln. In Summe waren dies etwa 1,5 Kilogramm Cannabis, aber auch geringe Mengen an Kokain, XTC oder sonstigen Tabletten. Allein die Suchtmittel-Spürhunde der Polizeidiensthundeinspektion Graz erstöberten in den Schutzzonen Suchtmittel im Straßenverkaufswert von rund 27.000 Euro.
Schutzzone im Metahofpark: 100 Betretungsverbote
Die aufgrund der festgestellten Lageveränderung erforderlich gewordene Schutzzone im Metahofpark trat mit 1. Oktober 2024 in Kraft und bleibt unverändert aufrecht. Auch hier wurden bislang bereits an die 100 Betretungsverbote innerhalb der ersten drei Monate verhängt. Weitere polizeiliche Schwerpunktmaßnahmen sind auch in Zukunft zu erwarten.
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