Am Wochenende wurden im Bodensee in einer Tiefe von über 200 Metern menschliche Überreste gefunden. Es könnte sich dabei um Passagiere eines Flugzeugs handeln, das im Jahr 1957 über dem See abgestürzt war. Alle Insassen kamen damals ums Leben.
Der Schiffsbergeverein Romanshorn (Schweiz) um Silvan Paganini hat bei Arbeiten am Wrack einer Swissair-Maschine vom Typ DC-3 am Grund des Bodensees eine überraschende und zugleich bewegende Entdeckung gemacht.
Opfer von Flugabsturz in 1950er-Jahren
In 210 Metern Tiefe stieß das Team am Samstagnachmittag auf sterbliche Überreste, die möglicherweise von den Opfern des Absturzes der Maschine im Jahr 1957 stammen könnten.
Das Team, das mit modernster Unterwasser- und Sonar-Technik arbeitet, war an diesem Wochenende im Rahmen eines Nebenprojekts mit der Bergung des Motors der abgestürzten Swissair DC-3 HB-IRK beschäftigt.
Die Maschine war am 18. Juni 1957 aus ungeklärten Gründen in den Bodensee gestürzt. Von den neun Besatzungsmitgliedern konnten bis heute vier nicht geborgen werden.
„Chaotische Situation“
„Die Situation im Trümmerfeld auf dem Grund des Sees ist chaotisch“, berichtet Paganini. Mithilfe eines Tauchroboters dokumentierte das Team den Fund und informierte noch vor Ort die Kantonspolizei Thurgau. Eine kleine Probe wurde für weitere Untersuchungen geborgen und in eine Fahne gewickelt an Land gebracht und den Behörden übergeben.
Paganini zeigte sich sichtlich bewegt: „Dass wir heute, 68 Jahre nach dem Absturz, noch sterbliche Überreste finden, hätte ich nicht erwartet. Es wirft auch Fragen auf, warum die Absturzstelle damals nicht gründlicher abgesucht wurde.“ Aus Respekt gegenüber den Opfern und ihren Familien verzichtet der Verein auf detaillierte Informationen über den Fund. Paganini betont jedoch die historische und menschliche Bedeutung: „Mit dieser Entdeckung können vielleicht die Seelen ihre ewige Ruhe finden, und die Familien können nach Jahrzehnten abschließen.“
Weitere Ermittlungen
Die Kantonspolizei Thurgau hat den Fund bestätigt und in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft an das Institut für Rechtsmedizin St. Gallen übergeben. Hier wird nun untersucht, ob es sich tatsächlich um menschliche Überreste handelt und ob diese einem der Insassen der Swissair DC-3 zugeordnet werden können.
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