TBC breitet sich aus

Ländle-Bauernhof: 107 Kühe wurden nun geschlachtet

Vorarlberg
13.01.2025 14:28

Die Fälle von TBC bei Kühen in Vorarlberg weiten sich aus, gleich mehrere Betriebe sind betroffen. Auf einem Hof musste nun der gesamte Tierbestand getötet werden. Der zuständige Landesrat Christian Gantner (ÖVP) spricht von einer „Tragödie“.

Die Rindertuberkulose (TBC) bereitet in Vorarlberg weiter Sorgen. Der Verdacht, dass der TBC-Erreger den Großteil des Bestandes eines Großbetriebs im Bregenzerwald getroffen hat, habe sich erhärtet, informierte das Land am Montag.

Nach einem ersten Verdacht und einigen Schlachtungen ordneten die Behörden nun die Schlachtung aller 107 Tiere des Hofs an. Zudem wurden drei weitere Höfe im Bregenzerwald und Montafon wegen TBC-Verdachts vorläufig gesperrt.

Größere Anzahl fraglicher Resultate
Der betroffene Betrieb war bereits seit Dezember gesperrt, weil bei einer Schlachtung in Deutschland Auffälligkeiten bei der Fleischuntersuchung zutage traten. Sämtliche Rinder des Bestands wurden in der Folge untersucht. Weil es dabei eine größere Anzahl positiver und fraglicher Resultate gab, wurden zunächst zehn Rinder diagnostisch getötet.

Vergangene Woche wurden auf Anordnung der Veterinärbehörden von Land und Bundesministerium dann alle Tiere des Hofes geschlachtet, weil ein Befall des gesamten Bestands angenommen werden musste. Von den Untersuchungen der Tiere erhofft man sich Erkenntnisse über die mögliche Infektionskette, die Ergebnisse stünden noch aus, erklärte Landesveterinär Norbert Greber.

Weitere Höfe sind betroffen
Parallel sind die Behörden mit Untersuchungen in Kontaktbetrieben beschäftigt. Insgesamt wurden bisher 302 Tiere von vier Alpen untersucht, auf denen auch Tiere des betroffenen Großbetriebs weideten. Dabei wurden fünf verdächtige Tiere eines weiteren Hofes im Bregenzerwald festgestellt, er wurde vorläufig gesperrt. Mit der diagnostischen Tötung der fünf Kontakttiere und der Testung aller Tiere des Bestands wurde am Montag begonnen. Ebenfalls positiv verlief der Test bei einem aus dem Ursprungsbetrieb stammenden Kalb auf einem Hof im Montafon.

Das Tier wurde diagnostisch getötet, der Betrieb wurde vorläufig ebenfalls gesperrt. Unabhängig von den Kontaktfällen wurden bei Untersuchungen im Sonderüberwachungsgebiet weitere neun Verdachtsfälle registriert, diese Tiere befinden sich alle in einem Betrieb im Montafon. Auch hier müssen die Tiere getötet werden, auch dieser Hof ist vorläufig gesperrt.

„Es ist eine Tragödie“
Im Fall des Bregenzerwälder Großbetriebs sprach der zuständige Landesrat Christian Gantner (ÖVP) von einer „Tragödie“. Es gelte, neben dem materiellen Schaden das emotionale Leid nicht zu unterschätzen. Durch die Entschädigungszahlungen des Bundes und eine zusätzliche Aufzahlung aus dem Tiergesundheitsfonds des Landes könne zumindest der finanzielle Schaden abgefedert werden.

Vorarlberg kämpft seit Jahren gegen TBC bei Wild und Nutzvieh. Als mögliche Infektionsquelle gilt der Aufenthalt auf Almen, wo die Nutztiere in Kontakt mit Rotwild kommen können, das als Überträger von TBC gilt.

Porträt von Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
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