Absage an zweiten Lift

Empörung über Aufzug-Sperre am Stephansplatz

Wien
13.01.2025 19:00

Zwei Monate lang ist der Wiener Stephansplatz nicht mehr barrierefrei erreichbar. Bezirk und Behindertenvertreter laufen dagegen Sturm und fordern einen zweiten Lift. Die Wiener Linien schließen das aber unter Berufung auf Studien aus.

Einstimmig hat sich zuletzt auch die Bezirksvertretung der Inneren Stadt hinter die Forderung von Behindertenvertretern und der Volksanwaltschaft gestellt: Der einzige U-Bahn-Aufzug an die Oberfläche des Stephansplatzes könne nicht – ab 20. Jänner – ohne Ersatz für zwei Monate gesperrt werden. Doch genau das wird geschehen.

Warum geht am Stephansplatz nicht, was in Meidling geht?
Dass der Stephansplatz-Aufzug nach 34 Jahren und zehn Millionen Fahrten am Ende seiner Lebenszeit angelangt ist, bezweifelt niemand. Gefordert wird jedoch der Einbau eines zweiten Aufzugs, und danach erst die Reparatur des ersten Aufzugs. So sei das ja auch bei den Umbauten in Meidling gemacht worden, lautet das Argument. Warum also nicht im Herzen Wiens? Der Vergleich mit Meidling hakt laut den Wiener Linien aber.

Für Personen mit eingeschränkter Mobilität wird der Stephansplatz zur Sperrzone. (Bild: Bartel Gerhard)
Für Personen mit eingeschränkter Mobilität wird der Stephansplatz zur Sperrzone.

Wiener Linien verweisen auf Machbarkeitsstudien
Die Wiener Linien betonen: „Schon seit Jahren führe man – nach mehreren Machbarkeitsstudien – Gespräche darüber, wie ein zweiter Aufzug zu bauen wäre, doch alle sinnvollen Varianten würden an immensen Kosten und zugleich einer Gefährdung des UNESCO-Welterbe-Status der Wiener Innenstadt scheitern, weil sie den Stephansplatz baulich zu sehr verändern.“ Das Unternehmen hat für die Dauer der Aufzugssperre keinen anderen Ratschlag als das Ausweichen auf U-Bahn-Stationen entlang der Ringstraße mit Busverbindungen ins Herz der Stadt.

Nach dem Einbau des neuen Aufzugs könne man sich über ein gegen Pannen weit besser gewappnetes Modell freuen, verspricht das Verkehrsunternehmen. Einen zweiten Aufzug brauche es zudem nicht, so die Wiener Linien unter Berufung auf Zählungen des Verkehrsaufkommens am Stephansplatz. Das gilt allerdings nur unter der Bedingung, dass alle Fahrgäste die Regel beherzigen: „Im Netz der Wiener Linien gilt: Bitte überlassen Sie den Aufzug den Personen, die auf ihn angewiesen sind.“

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