23.000 verloren Arbeit

Benko und KTM trieben Pleiten auf Rekordhöhe

Wirtschaft
14.01.2025 06:00

Nun steht die Pleiten-Bilanz für 2024 fest, und sie ist so schlecht wie noch nie: Der gesamte Schuldenstand kratzte nach Berechnungen des Alpenländischen Kreditorenverbands (AKV) mit 19,55 Milliarden Euro erstmals an der 20-Milliarden-Schallmauer.

2023 waren es „nur“ 16,75 Milliarden. Insgesamt mussten im Vorjahr 6768 Firmen zum Insolvenzgericht, und 4156 davon kamen tatsächlich in ein Pleiteverfahren. Das waren 346 pro Monat und gleich 23 Prozent mehr als im Jahr davor. Bei den restlichen 2600 Fällen reichte das Vermögen gar nicht für eine formelle Abwicklung, sie wurden mangels Masse abgewiesen. Als besonders bittere Folge des Pleitenrekords verloren knapp 23.000 Beschäftigte ihre Arbeit.

Schuld an der tiefroten Bilanz waren einige spektakuläre Rieseninsolvenzen. Spitze war der Motorradhersteller KTM mit Passiva von 1,8 Milliarden Euro, das berichtet der Gläubigervertreter Creditreform (siehe auch Tabelle). Dahinter folgen der US-Elektroautobauer Fisker, der über seine Österreich-Tochter bei Magna in Graz die Fahrzeuge fertigen ließ und deshalb bei uns zugerechnet wird.

(Bild: Krone KREATIV)

Sieben Benko-Firmen unter den „Top 10“
In Summe größter Pleitier war jedoch Immobilienjongleur René Benko. Gleich sechs Gesellschaften seiner Signa-Gruppe sowie noch extra die Benko-Privatstiftung sammelten über 3,5 Milliarden Euro Schulden zulasten seiner Gläubiger.

Weitere prominente Unternehmen, deren Sanierung letztlich scheiterte, waren etwa der Möbelhändler kikaLeiner, die Immobilienfirma Imfarr sowie der Heiztechnikerzeuger Windhager. Erst im Dezember erwischte es unter anderen auch den Salzburger Trachtenmodespezialisten Gössl (siehe Tabelle).

(Bild: Krone KREATIV)

Die Gründe für die Negativ-Rekorde sind klar: „Die Rezession hält sich hartnäckig. Die Produktions- und Investitionsrückgänge in der Immobilienkrise haben sich wie befürchtet auf den Handels- und Industriesektor übertragen“, erklärt der AKV. Mangels neuer Aufträge seien die Lager voll, die Unsicherheit am Arbeitsmarkt dämpft die Konsumlaune und beschleunigt die Krise weiter.

Als Folge rechnet der AKV zumindest bis Mitte des heurigen Jahres weiter mit vielen Pleiten.

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