Memos gefunden
Kims Soldaten: Suizid-Befehl statt Gefangenschaft
Russland möchte die von der Ukraine eroberten Gebiete in seiner Region Kursk zurück – dabei sollen Soldaten seines Verbündeten Nordkoreas helfen. Das Leben dieser Kämpfer sind dabei offenbar Nebensache: Die Soldaten des Diktators Kim Jong-un bekamen den Befehl, sich im Falle einer drohenden Gefangennahme in die Luft zu sprengen.
Kiew hat zwei Kriegsgefangene aus Nordkorea in seiner Gewalt – die verletzten Kämpfer werden laut „Guardian“ in ihren Krankenhausbetten verhört. Dabei kommen brutale Details ans Licht: So sollen die Soldaten den Befehl bekommen haben, sich lieber das Leben zu nehmen, als sich in ukrainische Gefangenschaft zu begeben.
3000 nordkoreanische Soldaten tot oder verletzt
„Besonders bemerkenswert ist, dass bei verstorbenen Soldaten gefundene Memos darauf schließen lassen, dass die nordkoreanischen Behörden sie unter Druck gesetzt haben, Selbstmord zu begehen oder sich vor ihrer Gefangennahme selbst in die Luft zu sprengen“, führte der südkoreanische Abgeordnete Lee Seong-kweun nach einem Briefing des Geheimdienstes aus. Seinen Angaben zufolge wurden seit dem Einsatz von nordkoreanischen Soldaten in Russland Ende letzten Jahres etwa 300 nordkoreanische Soldaten getötet und 2700 verletzt.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, er sei zu einem Gefangenenaustausch bereit – doch es gebe „möglicherweise andere Möglichkeiten“ für die Kämpfer des russischen Verbündeten. „Insbesondere diejenigen, die den Wunsch äußern, den Frieden näherzubringen, indem sie die Wahrheit über diesen Krieg in Korea verbreiten, werden diese Möglichkeit erhalten“, so Selenskyj in einer Videobotschaft.
Soldaten wussten gar nicht, dass sie in Krieg ziehen
Die beiden Gefangenen hätten gar nicht gewusst, dass sie für Russland in den Krieg ziehen sollen: Einer der nordkoreanischen Soldaten erklärte, seine Kommandeure hätten ihm gesagt, es handele sich „nur um Training“. Einer der Nordkoreaner soll in einem Verhör erklärt haben, in seine Heimat zurückkehren zu wollen, der andere wolle lieber in der Ukraine bleiben. „Falls erforderlich“ würde er aber doch nach Nordkorea zurückkehren, fügte er hinzu.
Die Frage ist, wie es den beiden in ihrer Heimat ergehen würde, nachdem Bilder von ihnen in Gefangenschaft um die Welt gegangen sind. Womöglich sind auch die Familien in Gefahr, da sie zu viele Details in den Verhören ausgeplaudert hatten. Möglich ist laut „Guardian“ auch, dass Südkorea die beiden Kriegsgefangenen aufnimmt. Da Seoul Nordkorea nie als souveränen Staat anerkannte, betrachtet Südkorea alle Nordkoreaner als seine Bürger.
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