Doppel-Mama Anna Veith startet als Österreichs Fitness-Motivatorin durch. An ein Ski-Comeback à la Lindsey Vonn denkt sie aber (derzeit) nicht.
Doppel-Mama, berufstätig. Auch für Anna Veith (35) kein einfacher Spagat. Vor allem, wenn man als langjährige Weltklasse-Skifahrerin auch noch den Sport in den vollgepackten Alltag integrieren möchte. Quasi für sich selbst, aber auch für die vielen, vielen anderen Menschen, die dieses „Problem“ zu gut kennen, hat Anna gestern in Wien ein neues Projekt gestartet. Gemeinsam mit carpe diem aus dem Red Bull Media House liefert die Salzburgerin ab sofort Fitness-Videos zum Mitmachen. „Kurz und effizient. Und in allen Schwierigkeitsstufen“, erzählte Veith bei der Präsentation im Audi House of Progress auf der Kärntner Straße in Wien. Tipps zu Ernährung, Erholung, Bewusstsein und (mentaler) Gesundheit gibt’s via carpediem.life/anna obendrauf. Motiviert, topfit, nach wie vor „verliebt“ in den Sport, ein Skigefühl, wie es nur wenige andere haben – denkt man da nicht automatisch: Was die 40-jährige Lindsey Vonn kann, könnte Anna Veith doch auch noch locker, oder?
„Wildcard bietet Option“
„Die Frage musste ja kommen“, nahm es die Olympiasiegerin, Triple-Weltmeisterin und zweifache Gesamtweltcup-Gewinnerin mit einem Lächeln zur Kenntnis. „Aber ich bin ja erst 35, also hab ich noch ein bisschen Zeit.“ Die jüngsten Leistungen von Lindsey begeistern auf jeden Fall auch ihre langjährige Weggefährtin: „40 ist ganz offenbar wirklich noch kein Alter! Was Lindsey zeigt, ist richtig gut. Und ich traue ihr noch viel mehr zu.“ Das Entscheidende sei ganz einfach, dass ihr Knie funktioniert. „Lindsey hat eine unglaubliche Erfahrung und ist ganz offensichtlich körperlich bereit. Auch wenn es viele im Ski-Zirkus nerven dürfte, ihr Comeback tut dem gesamten Skisport extrem gut.“ Trotzdem verspürt Veith aktuell keinen Drang, wieder Richtung Spitzensport zu denken.
„Sag niemals nie“
„Ich habe im Moment ganz andere Ziele, führe ein wunderbares Leben mit meiner Familie und genieße das sehr.“ Aber: „Die neue Wildcard bietet eine neue Option. Man muss ja nicht gleich wieder eine ganze Saison fahren, man könnte sich ja auch zum Beispiel nur ein Rennen aussuchen.“ Das Motto lautet also „eher unwahrscheinlich, aber sag auch niemals nie“.
Viel Kontakt zu den aktuellen heimischen Ski-Assen hat Veith nicht. Am meisten noch zu Tamara Tippler, die es ja als Jung-Mama noch mal wissen möchte. „Eine wilde Henne, ich ziehe den Hut, sie hat noch eine Rechnung mit dem Sport offen“, sagt Anna. Und Veith weiß auch, wie sich die gesamte österreichische Truppe so kurz vor der großen Heim-WM in Saalbach fühlt.
Große Ratschläge an ihre rot-weiß-roten Nachfolgerinnen will sie daher eigentlich nicht verteilen, für die „Krone“ macht sich aber eine kleine Ausnahme: „Druck und Ablenkung sind bei einer Heim-WM natürlich riesig groß. Die Kunst ist es, sich auf sich selbst und die eigenen Stärken zu fokussieren. Und an den Schrauben zu drehen, um dann genau bei der WM die beste Leistung abrufen zu können.“ Anna weiß ganz genau, wovon sie spricht, schließlich hat sie bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften insgesamt neun Medaillen (davon vier in Gold) gewonnen.
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