Austria-Präsident Kurt Gollowitzer spricht im Trainingscamp in der Türkei über das herausfordernde sowie wichtige Jahr, den Stadion-Deal und Werner …
Die „Krone“ berichtet aus Belek.
Herr Gollowitzer, das letzte Jahr war wieder turbulent, wie blicken Sie darauf zurück?
Es war eines der schwierigsten Jahre in der Austria-Geschichte, auch für mich in meiner ehrenamtlichen Tätigkeit. Ich bin aber felsenfest überzeugt, dass es das wichtigste für den Fortbestand der Austria in den letzten Jahrzehnten gewesen ist.
Die Verbindlichkeiten konnten auf 55 Millionen verringert werden, dazu wurde durch den Schuldenschnitt bei der Bank Austria ein Jahresgewinn von knapp zwölf Millionen erzielt …
Das negative Eigenkapital wurde stark reduziert, der Bilanzgewinn spiegelt sich aber ausschließlich in den Büchern wider, die Liquidität ist dadurch auch nicht automatisch garantiert.
Die Stadt Wien ist jetzt am Zug und muss den Kauf der Generali-Arena durch die internen Gremien noch abnicken lassen. Im Raum stehen 45 Millionen Euro, die Austria wird in Favoriten wiederum jährlich zwei Millionen an Miete zahlen. Wie fiebern Sie dem Projekt entgegen?
Am Ende des Tages ist es für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation. Mit der Abwicklung des Stadion-Deals steht die Austria betriebswirtschaftlich wieder auf einem soliden Fundament. Wir sind dann in der Lage, den größten Teil der Verbindlichkeiten abzubauen. Operativ müssen wir künftig aber natürlich positiv wirtschaften. Transfer-Erlöse und der Einzug in eine internationale Gruppenphase sind dafür klarerweise sehr wichtige Faktoren. Bei den Sponsoreneinnahmen müssen wir uns verbessern.
Ist der Stadion-Verkauf endgültig durch, dann …
haben wir die Möglichkeit, in eine gesicherte Zukunft zu gehen. Die Austria ist wieder zum Leben erwacht, der Neustart hat bereits in den letzten Wochen begonnen, wir brechen in eine neue Ära auf, bleiben aufgrund der Vergangenheit aber weiterhin demütig.
Der Verein war finanziell kurz vor dem „Sterben“, warum wollten Sie trotzdem Präsident werden?
Weil mir persönlich die Austria ganz wichtig ist. Ich bin seit Mai 2023 im Amt, es war für mich unvorstellbar, dass es den Klub irgendwann nicht mehr gibt. Denn in jeder dritten Wohnung in Wien hängt in einem Schrank ein violettes Trikot. Ich war überzeugt, dass ich mit den richtigen Leuten, Fleiß und etwas Glück den ,Turn-Around‘ schaffen werde. Mein Ziel ist es, dass ich die Austria an meinen Nachfolger in einem sanierten Zustand und auf gesunden Beinen übergeben kann.
Mit 7,5 Millionen Euro wird der Verein die Investorenanteile der „WTF“ um Sportvorstand Jürgen Werner mit einer Zahlungsfrist bis Ende März, Anfang April zurückkaufen. Fällt Ihnen da jetzt ein Stein vom Herzen?
Über mein Verhältnis gegenüber Werner wurde viel diskutiert, ich unterscheide ganz klar zwischen seiner Funktion als Investor und als Sportvorstand. Ich kann mit dem Menschen Jürgen Werner sehr gut. Es wurde eine gute Lösung für alle Beteiligten gefunden. Die Investoren sind Gewinner, aber auch der Verein selbst wird seine Eigenständigkeit in Zukunft weiterhin behalten ...
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