Während eine junge Studentin aus Niederösterreich den Jakobsweg in Spanien ging, sollte ihr nicht gebrauchtes Zelt per Post den Weg nach Österreich finden.
Den Küsten-Jakobsweg „Camino del Norte“ ist Rita M. in den spanischen Pilgerort Santiago de Compostela gegangen. Sie hat dafür 864 Kilometer in 36 Tagen zurückgelegt. Ursprünglich sei die Pilgerreise gemeinsam mit einer Freundin geplant gewesen. „Wir haben aber bald entschieden, dieses Abenteuer allein zu gehen“, schildert die Niederösterreicherin.
Sie habe beschlossen, das Zwei-Personen-Zelt sowie einige andere Dinge wie Geschenke und Postkarten für die Familie per Post nach Hause nach Österreich zu schicken. „Allein zu campen, erschien mir zu gefährlich“, so die junge Frau weiter.
Niemand fühlt sich zuständig
43 Euro habe sie Mitte September für die Aufgabe in Spanien bezahlt. Ankommen sollte das Paket rund zwei Wochen später. „Nachdem es vier Wochen später noch immer nicht angekommen war, fand ich heraus, dass es im Paketverteilerzentrum Mautern gewesen ist, jedoch ohne einen einzigen Zustellungsversuch direkt nach Spanien zurückgeschickt wurde“.
Und nun ist das 500 Euro teure Zelt offenbar verloren. Denn: „In Spanien ist es nicht mehr auffindbar. Die Österreichische Post gab ihren Fehler zu, fühlt sich jedoch nicht zuständig irgendetwas zu tun, weil das Paket ja in Spanien ist, der Vertrag mit Spanien gemacht wurde und es sie somit nicht mehr interessiert. Die Spanier fühlen sich ebenso nicht zuständig, weil der Fehler von Österreich begangen wurde“, wandte sich die Studentin an uns.
Das sagt die Post
Die spanische Post habe ihr immerhin 100 Euro Schadenersatz angeboten. Das Geld könne allerdings nur an die damalige Absenderadresse, ein Hotel in Spanien, zugestellt werden. Die Österreichische Post ließ uns auf Anfrage wissen, dass laut Weltpostvertrag das Transportunternehmen, das die Sendung zur Beförderung annimmt, gegenüber dem Absender haftet. In diesem Fall hafte eben die spanische Post gegenüber der Frau.
Die Post vermutet, dass das Paket in Österreich schlichtweg keiner Empfängeradresse zugeordnet werden konnte und daher retourniert werden musste. Das kann Frau M. nicht nachvollziehen: „Wir haben ein Foto des Pakets erhalten, auf dem die richtige Adresse eindeutig zu erkennen ist“. Dennoch bleibt man als Kunde offenbar übrig.
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