„Bin mir nicht sicher“

„Kaiser“ Franz sorgt sich um die Ski-Nation

Ski Alpin
14.01.2025 12:30

Ski-Legende Franz Klammer sieht den heimischen Ski-Verband – vor allem die Herren –  drei Wochen vor dem Start nicht für die alpine Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm gerüstet. Der 71-Jährige wirft die Flinte aber nicht ins Korn. Vor Comeback-Sensation Lindsey Vonn zieht der Kärntner den Hut.

Nicht einmal drei Wochen verbleiben bis zum Start der Ski-Weltmeisterschaften in Saalbach-Hinterglemm (4. bis 16. Februar). Die bisherigen Ergebnisse der rot-weiß-roten Ski-Herren machen wenig Hoffnung auf ein erfolgreiches Großereignis aus heimischer Sicht. Die Krise geht auch an Franz Klammer nicht spurlos vorüber. Auf die Frage, ob er die Nation für das Großereignis zu Hause gerüstet sieht, wird des „Kaisers“ Miene im Gespräch mit der „Krone“ ernst. „Schwer. Ich bin mir nicht sicher“, sagt der 71-Jährige, der so gut es geht die Weltcuprennen verfolgt.

„Wenn der Vinc nichts macht...“
Vor allem der Speed-Bereich macht der Legende Sorgen. „Wenn der Vinc Kriechmayr nichts macht, ist es traurig.“ Eines der Probleme seien die fehlende Selbstverständlichkeit und die Unsicherheit. „Die fährt immer mit. Man sieht: Sie trauen sich momentan nichts zu.“ Das betreffe aber auch die Techniker. „Wobei sie im Slalom viel besser fahren als die Ergebnisse sind. Vom Fahren her ist das gar nicht schlecht“, sagt der Olympiasieger von 1976. 

Franz Klammer mit Gerhard Berger und Hermann Maier bei der Star Challenge des „Herminators“ in Flachau. (Bild: Tröster Andreas/ANDREAS TROESTER)
Franz Klammer mit Gerhard Berger und Hermann Maier bei der Star Challenge des „Herminators“ in Flachau.

Ein weiteres Problem seien die fehlenden Nachfolger für den mittlerweile 33-jährigen Kriechmayr und weitere Routiniers. „Die zweite Garde ist nicht da. Da kommt nicht viel nach.“

„Wir haben die Chance“
Dennoch bleibt Klammer positiv. Seine Hoffnungen ruhen auf den kommenden Rennen im Jänner mit Wengen, Kitzbühel, Schladming und Garmisch. Dort könne etwas weitergehen und somit auch das Selbstvertrauen zurückkommen. „Wir haben die Chance, dass wir uns ein bisschen erholen. Man darf die Flinte nicht ins Korn werfen. Lassen wir uns überraschen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt“, lacht Klammer. Die nächste Chance auf Erfolgserlebnisse gibt es ab Freitag am Lauberhorn, wo Super-G, Abfahrt und Slalom auf dem Programm stehen.

Zieht Hut vor Vonn
Auch das Comeback von Lindsey Vonn mit 40 Jahren und einer künstlichen Teilprothese im Knie hat der „Kaiser“ aufmerksam verfolgt. „Ich habe es zunächst sehr kritisch gesehen, aber das ist nur meine Meinung. Eines steht fest: Sie macht das sehr souverän und hat sich sehr seriös vorbereitet.“ Die bisherigen Leistungen würden zudem nicht darauf schließen, als wäre die US-Amerikanerin schon am Limit. „Sie ist so gefahren, als hätte sie nie aufgehört“, ist Ski-Legende Klammer beeindruckt.

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