Gefährlicher Trend

Jahr für Jahr mehr Alko- und Drogenlenker

Blaulicht
14.01.2025 11:20

Jährlich steigt die Zahl der mit Alkohol und besonders auch Drogen berauschten Lenker in Österreich. Die Polizei greift hart durch.

Hand aufs Herz: Sind Sie schon einmal, nachdem sie ein oder zwei Gläschen zu viel getrunken haben, in ihr Auto gestiegen? Zumindest mit dem Gedanken gespielt hat wohl schon fast jeder.

Mehr als nur den Gedanken hatte ein Steirer. Vergangenen Samstag stieg er mit 1,5 Promille Alkohol im Blut ins Auto und raste bei Stainz in den Traktor eines Landwirts (47). Der Bauer wurde aus der Kabine geschleudert und erlitt schwere Kopfverletzungen. Am 28. Dezember kam ein Leoganger (Salzburg) mit 2,5 Promille von der Straße ab.

Zahl der Alko-Unfälle steigt
Immerhin: Der 49-Jährige hatte keinen anderen Verkehrsteilnehmer „abgeschossen“. Jene Unfälle, die es ohne Alkoholkonsum der Unfallverursacher wohl nie gegeben hätte, sind keine Einzelfälle, wie die Statistik der letzten Jahre zeigt. Auch beim ÖAMTC verzeichnet man, so Marion Seidenberger, eine Zunahme an Alko-Unfällen.

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Drogen- und Alkolenker werden konsequent aus dem Verkehr gezogen. Das ist der Schwerpunkt der Kontrollmaßnahmen.

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP)

Jedes Jahr sind mehr Alkolenker unterwegs
Vorab: Genaue Zahlen für Alko- und Drogenlenker und von Medikamenten beeinträchtigte Fahrer werden erst im Februar veröffentlicht. Dennoch zeigt ein Trend, dass – im Vergleich zu 2023 – Unfälle durch mangelnden Sicherheitsabstand oder Raserei zurückgingen. Im Gegensatz dazu kam es zu einer Steigerung bei Unachtsamkeit/Ablenkung (etwa durch Handys) und bei Alko- und Drogenunfällen. 6,9 Prozent der Todescrashs waren auf Alkohol und Drogen zurückzuführen, 2023 lag die Zahl noch bei 4,2 Prozent. Zwar gab es letztes Jahr mit 349 so wenige Tote wie fast nie seit Aufzeichnungsbeginn. Der Anteil an Alko- und Drogenlenkern nahm dagegen zu.

8227

So viele Anzeigen hagelte es im gesamten Jahr 2024 für Drogenlenker auf unseren Straßen. Demnach traf es pro Tag im Schnitt 22,5 Personen, bevor diese einen Unfall verursachen konnten. Auch die Zahl der Alko-Anzeigen steigt seit Jahren permanent an. 

Anzahl der Drogensünder hat sich verzehnfacht 
Bemerkenswert ist die Entwicklung bei Lenkern unter dem Einfluss von Drogen. 2013 wurden österreichweit „nur“ 732 Anzeigen erstattet. Die Zahl erhöhte sich schlagartig. 2018 mussten 3011 Lenker „büßen“, 2023 sogar 8676. Gründe hat das wohl einige: So liegen Modedrogen im Trend.

Doch auch die Schulungen, die das Innenministerium für seine Polizisten zum Erkennen von Suchtgiftbeeinträchtigung anbietet, sowie gemeinsame Schwerpunktaktionen mit Amtsärzten rund um Feste, Festivals und Partys zeigen Wirkung. 2024 gab es 8227 Anzeigen – zwar ein leichter Rückgang zu 2023, dennoch konnte die Zahl der Anzeigen wegen Drogen in den letzten zehn Jahren um das Zehnfache gesteigert werden. Auch die Zahl der Alkoholkontrollen dürfte wieder gestiegen sein.

Schon von 2022 auf 2023 verzeichnete man ein Plus an Alkomattests. 2024 wird wegen der Nulltoleranzlinie, die die Polizei verfolgt, wohl wieder ein sattes Plus ergeben.

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