150 Betroffene in Graz

Kika und Leiner: Stiftung steht Mitarbeitern offen

Steiermark
14.01.2025 16:30

Nur noch knapp drei Wochen, dann werden der Kika und der Leiner in Graz zugesperrt. Während die Nachnutzung der beiden Häuser noch offen ist, werden längst Lösungen für die Zukunft der gut 150 Mitarbeiter gesucht. Fest steht: Sie können die steirische Insolvenzstiftung nutzen.

An dieser Stiftung, die betroffenen Mitarbeitern Umschulungen ermöglicht, haben laut AMS seit 2021 etwa 170 Personen teilgenommen. Aktuell befinden sich noch 29 Personen in Ausbildung. Im Jahr 2023 haben ja schon die Kika/Leiner-Filialen in Judenburg, Liezen, Leoben und Feldbach zugesperrt, damals sind 60 Beschäftigte (41 Frauen, 19 Männer) in die Stiftung eingetreten, die meisten aus Feldbach und Judenburg. Nur noch sechs von ihnen sind noch in der Stiftung.

Über diese Möglichkeit wurden Dienstagfrüh die Mitarbeiter der Kika-Filiale in Graz-Webling informiert, am Mittwoch sind die Leiner-Beschäftigten dran. Es finden laut AMS-Landesgeschäftsführer Karlheinz Snobe auch schon Einzelgespräche statt. Die Teilnehmer an der Stiftung erhalten während ihrer Ausbildung neben dem Arbeitslosengeld auch ein monatliches Stipendium.

Viele ältere Mitarbeiter verlieren Job
Laut Gewerkschafter Norbert Schunko trifft die Pleite vor allem ältere Arbeitnehmer, die schon lange Zeit bei Kika bzw. Leiner arbeiten. Ende Jänner werden die Möbelhäuser zugesperrt, in den vergangenen Wochen gab es noch einen Riesen-Ansturm von Kunden, viele wollten sich noch Schnäppchen sichern. Anfang Februar werden die Mitarbeiter dann offiziell aus dem einst florierenden Unternehmen austreten.

Der Handel hat ja insgesamt schwer zu kämpfen. Mit Ende Dezember waren in der Steiermark 5282 Personen in dieser Branche als arbeitslos gemeldet (plus 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr), gleichzeitig gab es 1728 offene Stellen (ein Minus von 15,7 Prozent). „Die heimischen Handelsbetriebe suchen weiterhin gut ausgebildetes Personal“, verliert Snobe den Optimismus nicht.

Möbelhäuser in der Hand von Grazer Firma
Was passiert mit den beiden großen Möbelhäusern in der steirischen Landeshauptstadt? Sie gehören ja der Grazer Supernova-Gruppe. Der bisherige Kika-Standort soll weiterhin für den Möbelhandel genutzt werden, „es ist aber noch nichts unterschrieben“, betont Supernova-Sprecher Michael Slamanig gegenüber der „Krone“. Die Nachnutzung des Leiner-Hauses in der Annenstraße sei „komplett offen“, Supernova-Chef Frank Albert sprach vor einigen Wochen von einem „multifunktionalem Zentrum“.

Die 2023 geschlossenen Filialen in Judenburg und Liezen gehören mittlerweile dem einst größten Konkurrenten XXXLutz, der die Liegenschaften aber noch nicht nutzt. Der frühere Standort in Leoben dient dem Online-Auktionshaus Aurena als Lager, in Feldbach betreibt der lokale Unternehmer Erwin Teller ein multifunktionales Zentrum, unter anderem mit einer Hervis-Abverkaufsfiliale. 

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