Die Aussagen des neuen FPÖ-Tierschutzlandesrats Hannes Amesbauer in der „Krone“ sorgen nun für Kritik der ÖVP-Jungbauern. Gerade in Sachen Tiertransporte und Vollspaltenböden verlangen sie „eine Konkretisierung der Pläne“ – und legen dem Freiheitlichen nahe, sich „mit der Realität auf den tierhaltenden Betrieben“ auseinanderzusetzen.
„Allein diese verdammten Lebendtiertransporte quer durch Europa oder auf dem Schiff. Das ist nicht zeitgemäß, sondern barbarisch, das muss endlich aufhören!“ Das sagte Hannes Amesbauer im Interview mit der „Krone“ vergangene Woche. Die steirischen Jungbauern unter Obmann Bernd Brodtrager zeigen sich davon „äußerst irritiert“.
Fakt sei: Seit 2022 ist der Transport von österreichischen Schlachttieren in Nicht-EU-Staaten gänzlich verboten. „Lediglich wertvolle Zuchttiere, die für den genetischen Zuchtfortschritt in den Zielländern eingesetzt werden, werden von Drittstatten gekauft und unter bestmöglichen Bedingungen dorthin gebracht.“ Mit hohen gesetzlichen Auflagen bei Tiertransporten sei Österreich „Vorreiter in Europa“.
FPÖ stimmte 2022 gegen Tierschutz-Paket
Für Irritation sorgt laut Brodtrager auch folgende Aussage von Amesbauer zu Vollspaltenböden: „In einer optimalen Welt müsste kein Tier auf Spaltenböden leben. Es ist nicht artgerecht, die Tiere verletzen sich. Ich hätte gern ein Verbot mit einem Ausgleich für die Landwirte.“ Der Landwirtschafts-Funktionär erinnert daran, dass die FPÖ 2022 im Nationalrat gegen das Tierschutz-Paket mit Übergangsfristen zum Ausstieg aus der Vollspaltenhaltung gestimmt hat.
Brodtrager: „Würde sich der frisch gebackene Landesrat mit der Realität auf den tierhaltenden Betrieben und den Agrarmärkten auseinandersetzen, würde er schnell merken: Optimal wäre es, Änderungen in der Tierhaltung über marktangepasste Übergangsfristen mit Tierwohlprämieren zu schaffen. Offenbar ist es für die FPÖ aber einfacher, über mögliche Verbote mit Almosengeldern für Landwirte zu sinnieren.“
Jungbauern bereits in Vergangenheit aufmüpfig
Es ist eine durchaus heftige Breitseite. Doch die beim ÖVP-Bauernbund angesiedelten Jungbauern haben schon in der vergangenen Legislaturperiode nicht mit Kritik an der Regierung gegeizt, damals protestierten sie gegen Photovoltaik-Großanlagen auf Ackerflächen.
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