Polizei ermittelt

Alarm am Friedhof! Neue Coups moderner Grabräuber

Bereits in der Vergangenheit nahmen kriminelle Banden die heimischen Friedhöfe ins Visier. Detaillierte Spurensuche führte aber oftmals nicht zum Erfolg.

(Bild: Hansjörg Schimanek)

Grusel-Krimi um geplünderte Gräber in der Bundeshauptstadt. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei laufen bereits auf Hochtouren, die Kirchenvertretung klagt frevelhaften Angriff auf Christenheit an.

Während die berühmte Filmfigur Indiana Jones noch immer weltweit auf der Suche nach verschollenen Schätzen in Grabstätten und Co. unterwegs ist, treiben aktuell dreiste Kriminelle ihr Unwesen auf heimischen Friedhöfen. Keine Spur von Action, gute Laune oder gar positiven Absichten – sondern eher traurige Kleinkriminalität und Frevel an christlichen Stätten!

Mehrere Gräber in Wien geplündert, Schmuck weg
Noch unbekannte Täter hatten beispielsweise am vergangenen Wochenende mehrere Gräber am Wiener Friedhof Großjedlersdorf mit brachialer Gewalt geöffnet und vermutlich auch einige beigesetzte Wertgegenstände erbeutet . Laut Angehörigen soll zumindest ein Mausoleum mit einem wertvollen Schmuckstück versehen gewesen sein.

Die Polizei spricht indes von „Vollprofis“, immerhin gab es auch Hinweise auf schwere Gerätschaften am Tatort. Vertreter der Erzdiözese sind geschockt und auch die Gemeindeverwaltung kann sich den Coup nicht erklären, Stellungnahmen zum Ausmaß der Schäden wollte man zum aktuellen Zeitpunkt aber keine abgeben, die Ermittlungen der Polizei laufen immerhin noch.

Unsere Friedhöfe sind Stätten mit Hoffnung auf die Auferstehung. Diese frevelhaften Taten sind indirekt auch ein Angriff auf unsere christlichen Traditionen und Werte.

Georg Schimmerl, Sprecher der Erzdiözese Wien auf Nachfrage der „Krone“

Sachbeschädigungen, Schändungen und Co.
Während sich die Vorfälle – im Speziellen auf Wiener Friedhöfen – häufen, lässt sich bundesweit noch kein eklatanter Anstieg bei dieser Form von Delikten beobachten. Ein Comeback des kriminellen Phänomens könne man aber nicht ausschließen, heißt es.

Im vergangenen Jahr bilanzierte das Bundeskriminalamt auf Nachfrage der „Krone“ jedenfalls einen Rückgang der Delikte auf dem heimischen Gottesacker. Seit Anfang des Jahrzehnts gab es im Bereich der Friedhöfe aber Hunderte Vorfälle in Bezug auf Sachbeschädigung, Diebstahl und Einbruch, mit oder auch ohne Waffen. Während die Aufregung immer groß ist, gleicht die Jagd nach den Tätern aber hierbei meist der Suche nach dem heiligen Gral.