Ein 37-jähriger Wiener musste sich am Dienstag vor Gericht verantworten, weil er von 2019 bis zum August 2023 im Internet und Darknet Missbrauchsmaterial von Kindern gesammelt und geteilt hatte. In einer Chat-Gruppe mit 627 Mitgliedern verbreitete er Bilder und Videos, bei einer Hausdurchsuchung wurden fast 1300 illegale Dateien gefunden.
Der bisher unbescholtene Angeklagte zeigte sich geständig und voller Reue. Er beschrieb sich als introvertiert und führte ein zurückgezogenes Leben, mit kaum sexuellen Erfahrungen. Das Internet sei für ihn eine Art Ersatz gewesen, der ihn aus Neugier und Faszination in den Besitz von Missbrauchsmaterial brachte, obwohl er wusste, dass es falsch war. Erst die Hausdurchsuchung machte ihm das Ausmaß seines Handelns bewusst.
Es war eine Neugierde. Es hat mich fasziniert. Ich habe gewusst, dass es was Schlechtes ist.
der Angeklagte
Der psychiatrische Gutachter Peter Hofmann diagnostizierte eine pädosexuelle Neigung mit Fokus auf Mutter-Kind-Interaktionen und empfahl die Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum, um weitere Straftaten zu verhindern. Unter bestimmten Auflagen sei eine bedingte Nachsicht möglich.
14 Monate Bewährung und bedingte Einweisung
Am Ende wurde der 37-Jährige zu 14 Monaten auf Bewährung verurteilt und auf Basis der Ausführungen des Sachverständigen in den Maßnahmenvollzug eingewiesen. Letzteres sah ihn der Senat bedingt nach, wobei dem Mann jedoch die Weisung erteilt wurde, eine Therapie bei der Männerberatung fortzusetzen, um gegen seine Neigung anzukämpfen.
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