Im Frühling öffnet das Naturhistorische Museum einen spektakulären neuen Eiszeit-Saal. Er wurde zusammen mit Kindern entwickelt. Und die forderten die Wissenschafter mit ihren unerwarteten Fragen nach dem Leben vor Tausenden Jahren ziemlich heraus.
Kindergerechte Bereiche in Museen gibt es inzwischen erfreulich oft. Bei Bereichen, die gemeinsam mit Kindern entwickelt wurden, wird die Luft schon dünner. Solche, die noch dazu von Kindern handeln, sucht man aber vergeblich, zumindest bis 20. Mai: Dann öffnet der neue Eiszeitsaal im Naturhistorischen Museum (NHM), der Besucher in die Lebenswelt von Kindern vor Tausenden Jahren entführen soll.
Kinderfragen als Härtetest für NHM-Wissenschafter
Die Stationen wurden mit Kindern erarbeitet. Die stellten die wissenschaftliche Kuratorin Caroline Posch ziemlich auf die Probe, wie sie der „Krone“ erzählt: „Sie wollten zum Beispiel wissen, wie man sich damals gewaschen hat und aufs Klo gegangen ist, ob Eiszeit-Menschen Blumen hatten oder wie man Werkzeug ohne Werkzeug machen kann.“ Zum Teil habe es einiges an Recherche gebraucht, um all das herauszufinden.
„Ein biss‘l Gruseln“ inklusive
Auf all diese Fragen gibt der Saal ab dem Frühjahr Antworten. Dazu kommt eine Feuerstelle, eine Höhle – laut Posch „ein bissl zum Gruseln“ – und eine Behausung, in der man per Simulator testen kann, ob man damals Feuer hätte machen können. Auch über Videos, Hörstationen und andere interaktive Elemente will Direktorin Katrin Vohland erreichen, was sie sich im ganzen Museum zum Ziel nimmt: „den Reichtum der Sammlung – wissenschaftlich korrekt – emotional zugänglich zu machen“.
Vor der Eröffnung des neuen Saals werden im März noch die Amphibien- und Reptiliensäle wiedereröffnet. „Die Krokodile werden gerade geputzt“, lacht Vohland. Ein wenig Sorgen bereiten dem NHM allerdings gemeinsam mit dem Kunsthistorischen Museum und dem Belvedere die Finanzzusagen des Bundes für barrierefreie Umbauten. Die Museen hoffen, dass der Bund angesichts des Sparkurses Wort hält.
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