Die neue Direktorin des Instituts für Virologie in Innsbruck, Gisa Gerold, behält potenziell gefährliche Erreger im Auge und weiß, wie wichtig es ist, auf die nächste Pandemie gefasst zu sein. Denn diese „wird kommen“, betont sie.
„Fünf Jahre nach Beginn der Pandemie muss ich wohl nicht mehr erklären, wie wichtig Virologie ist“, leitet MedUni-Rektor Wolfgang Fleischhacker die Vorstellung von Gisa Gerold ein. Die neue Direktorin des Instituts für Virologie übernahm den Posten am 1. November von Dorothee von Laer.
Über Berlin und New York nach Innsbruck
Gerold, die unter anderem Stationen am Max-Planck-Institut in Berlin, der Rockefeller Universität in New York und der Umea Universität in Schweden hinter sich hat, möchte in Innsbruck moderne Lehre anbieten, die Diagnostik weiter hochhalten und auch die Öffentlichkeit an der Arbeit der Virologen teilhaben lassen – etwa online über virologie.i-med.ac.at
In ihrer Forschung beschäftigt sich die Norddeutsche mit Pandemievorsorge und neu aufkommenden Viren. Intensiv untersucht sie Erreger, die aus südlicheren Regionen zunehmend nach Europa vordringen.
Wir haben eine Plattform-Technologie, die man schnell auf neue Viren anpassen kann. Über Nacht kann man keine Impfung entwickeln, aber früher sprachen wir von Zeiträumen von 10 bis 15 Jahren.
Gisa Gerold, Direktorin Institut für Virologie
„Die nächste Pandemie wird kommen“
Der Meinung vieler Virologen stimmt auch Gerold zu: „Die nächste Pandemie wird kommen. Wir beobachten im Abstand von fünf bis zehn Jahren Ausbrüche“, verweist sie auf Zika, Dengue-Fieber, Schweinegrippe.
Besonders engmaschig beobachtet wird derzeit die Vogelgrippe. „Wir wissen, dass die aktuelle Art des Virus auf Säugetiere übertragen werden kann“, erläutert die Wissenschaftlerin. Eine Übertragung auf den Menschen sei derzeit unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. „Allerdings verursacht die aktuelle Version eine geringe Sterblichkeit.“ Allerdings könne durch Kontakt mit anderen Grippeviren im Körper ein gefährlicherer Erreger entstehen.
Impf-Entwicklung schneller als früher
Für den Fall der Fälle haben MedUni und AGES Testmethoden vorbereitet. Auch für die nächste mögliche Pandemie sieht die Virologin die Forschung gewappnet: „Wir haben eine Plattform-Technologie, die man schnell auf neue Viren anpassen kann. Über Nacht kann man keine Impfung entwickeln, aber früher sprachen wir von Zeiträumen von 10 bis 15 Jahren.“
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