Ist die EU schuld?

Wirbel um die Holzpreise: Da ist der Wurm drinnen!

Niederösterreich
15.01.2025 05:50

Schlagabtausch um die Holzwirtschaft im Waldviertel zwischen Industrie und Bauern – den einen sind die Preise zu hoch, den anderen zu niedrig. Beide Seiten sehen sich jetzt am Limit.

Knapp zwei Drittel der mehr als 200 heimischen Holzbetriebe sind im Waldviertel angesiedelt. Und das schient derzeit kein Vorteil zu sein. Denn just im forstreichen Norden des Landes seien die Holzpreise um bis zu 15 Prozent höher als im Österreich-Schnitt, klagt die einschlägige Industrie. Der Grund: Es habe heuer keine Windwürfe gegeben, daher sei nur wenig Schadholz am Markt. Das Dilemma erläutert Holzunternehmer Günther Hahn aus Rappottenstein: „Die Betriebe haben stark in Holzbau investiert, die Nachfrage nach Rundholz ist daher groß, das Angebot ist aber knapp.“ Das treibe den Preis in die Höhe. Das Problem: Die Konkurrenz in anderen Regionen kann billiger einkaufen – und somit auch günstiger produzieren.

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Zahlreiche Vorgaben der EU sorgen für viel Aufwand und hohe Personalkosten.

Franz Kirnbauer, Fachgruppenobmann der Holzindustrie in der NÖ-Wirtschaftskammer 

Harte Jahre für Waldbesitzer
„Dass es nur zu wenig Schadholz gibt, ist ein verkürzter Blick auf die angespannt Situation“, weist Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer, die Vorwürfe der Preistreiberei zurück. In den Jahren 2017 bis 2021 hätten Borkenkäfer, Windwürfe und Eisbrüche den Waldbesitzern das Leben und Wirtschaften schwer gemacht: „Damals gab es drastisch niedrige Holzpreise und die Industrie hat satte Gewinne gemacht, während forstwirtschaftliche Familienbetriebe vor Herausforderungen standen.“

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Jeder Euro, der in die klimafitte Wald- bewirtschaftung fließt, ist eine Zukunftsinvestition.

Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammerr NÖ

Gemeinsam gegen teure EU-Regeln
Seitens der Holzindustrie führt Obmann Franz Kirnbauer auch bürokratische Hürden der EU wie Entwaldungsverordnung, Lieferkettengesetz oder Renaturierung als Kostenfaktoren an. Da trifft er sich mit Schmuckenschlager: „Wir müssen Lösungen für eine tragfähige Zukunft für Wald und Holz sichern.“ Da sind in Brüssel wohl noch viele harte Bretter zu bohren

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