Nach ihrem nahezu perfekten Match ließ sich Laura Siegemund rücklings auf den Platz fallen und breitete die Arme aus. Die deutsche Tennisspielerin hatte soeben mit einem Überraschungscoup gegen Olympiasiegerin Zheng Qinwen bei den Australian Open für Furore gesorgt.
Die 36-Jährige gewann mit 7:6(3) und 6:3 gegen die Weltranglisten-Fünfte aus China und erreichte beim Grand-Slam-Turnier in Melbourne zum dritten Mal die dritte Runde. Dort trifft Siegemund am Freitag auf Anastasia Pawljutschenkowa oder Anastasia Potapowa aus Russland.
„Ich wusste, dass ich mehr als mein bestes Tennis spielen musste“, sagte Siegemund nach ihrem völlig unerwarteten, aber verdienten Sieg. „Ich weiß, dass ich auch gut spielen kann und ich wollte mir das auch selbst beweisen.“
Für Tatjana Maria war dagegen in der zweiten Runde Endstation. Die 37-Jährige musste sich der favorisierten Dänin Clara Tauson mit 2:6 und 2:6 geschlagen geben. Maria ist die erste von vier im Hauptfeld gestarteten deutschen Spielerinnen, die ausgeschieden ist.
Siegemund variabel und aggressiv
Die Weltranglisten-97. Siegemund agierte von Beginn an mindestens auf Augenhöhe mit Zheng. Sie spielte in der John Cain Arena sehr variabel und mutig und schien sich einen klaren Plan gegen die Chinesin zurechtgelegt zu haben. „Laura spielt fantastisches Tennis“, schwärmte Ex-Spielerin Andrea Petkovic bei Eurosport. „Sie spielt ein fast fehlerfreies Match hier.“
Nachdem Siegemund im ersten Satz nur bei eigenem Aufschlag zum Satzgewinn geschwächelt hatte, fand sie im Tiebreak wieder ihren Rhythmus und gewann diesen dank ihrer aggressiveren Spielweise.
Im zweiten Satz nahm die Doppel-Spezialistin ihrer Gegnerin gleich die ersten beiden Aufschlagspiele ab. Beim zweiten Break profitierte sie auch von einer Strafe für Zheng wegen Überschreiten des Zeitlimits beim Aufschlag. Nach 2:16 Stunden verwandelte die Deutsche ihren zweiten Matchball.
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