Tierschützer haben die Aussiedelung einer Biber-Familie in Jennersdorf verhindert. Die Stadt kämpft jetzt weiter gegen die Plage.
Der streng unter Artenschutz stehende Biber verursacht in der kultivierten Naturlandschaft oft große Schäden. Allen voran in Eltendorf und Jennersdorf kämpft man seit Jahren mit den Problemen, die der Holzbaumeister hinterlässt. Angeknabberte Baumgruppen sind da noch das geringste Problem der Kommunen.
Für viel mehr Kopfzerbrechen sorgt das unterminierte Erdreich, welches ein echtes Sicherheitsrisiko darstellt, mahnt Jennersdorfs Stadtchef Reinhard Deutsch. Ein Damm gefährdet in der südlichsten Bezirkshauptstadt sogar ein Wohngebiet. Maßnahmen, dass Biberbauten laut Bescheid der Burgenländischen Landesregierung entfernt werden dürfen, brachten in besagten Gemeinden allerdings nur einen Teilerfolg.
Wer haftet für Biber-Schäden?
„Es ist ein wiederkehrendes Problem und keine ernsthafte Lösung“, meint Eltendorfs Ortschef Christian Schaberl, der vor allem die Haftungsfrage geklärt haben möchte, wer bei Schäden finanziell zur Verantwortung gezogen wird. „Die Behörden können sich leicht hinter dem EU-Recht verstecken. Ich als Bürgermeister kann das aber im Schadensfall nicht so leicht rechtfertigen“, so Schaberl.
In Jennersdorf war man in der Biber-Causa schon einen Schritt weiter. Im Vorjahr erwirkte die Stadt einen Bescheid des Landes, eine Biber-Familie – die es sich im Bereich des Hochwasserschutzes heimisch gemacht hat – einfangen zu dürfen. Dagegen ist allerdings ein Wiener Tierschützer vorgegangen.
Stadt Jennersdorf will Biber-Familie aussiedeln
Der Ärger in der Stadtgemeinde ist dementsprechend groß. Jetzt wagt man einen neuen Anlauf, um abermals eine Sondergenehmigung beim Land zu erwirken und die Biber doch noch loszuwerden. Das Verfahren sei noch nicht abgeschlossen, heißt es von der zuständigen Abteilung. Nachsatz: Weiters ist auch beabsichtigt, einen Sachverständigen für Wasserwirtschaft mit der Frage zu befassen, ob durch die Biber-Familie tatsächlich eine erhebliche Beeinträchtigung der Hochwasserschutzanlage erfolgt.
Hochwasser ließ Population schrumpfen
Im Burgenland hat die Biber-Population laut dem Bibermanagement nach den jüngsten Hochwässern im Vorjahr abgenommen. Laut der letzten Erhebung 2021/22 gab es in 90 Gemeinden insgesamt 194 besetzte Reviere mit rund 630 Individuen.
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