In einem schwierigen Umfeld startet auch die Kärntner Industrie ins neue Jahr. Bei der Auftaktveranstaltung der Industriellenvereinigung beschwört Präsident Timo Springer einen neuen Reformgeist und verweist auf transatlantische Vorbilder.
„Was denken Sie, ist der Unterschied zwischen Elon Musk, Javier Milei, Herbert Kickl und Christian Stocker?“, startet Timo Springer, Präsident der Industriellenvereinigung Kärnten, seine Rede beim Neujahrsauftakt. „Es gibt keinen – sie alle sind Politiker, die sich Herausforderungen stellen und Reformen umsetzen müssen.“
Gerade im Bereich der Deregulierung, wie in Argentinien, und beim Bürokratieabbau, wie in Amerika, hofft Springer darauf, dass sich Kickl und Stocker daran ein Beispiel nehmen und die künftige Bundesregierung Schritte setzen wird. „Was wir jetzt brauchen, sind tiefgreifende Reformen, um ein weiteres Rezessionsjahr zu verhindern“, fordert der IV-Präsident und verweist auf die „100 vergeudeten Tage“ der gescheiterten Koalitionsverhandlungen.
„China produziert, Amerika innoviert, Europa reguliert. Wir sehen, wie Europa sich selbst blockiert und in einem Bürokratiewahn untergeht“, warnt der IV-Präsident. „Wir wollen endlich wieder als Unternehmerinnen und Unternehmer tätig sein können und Wirtschaftswachstum erzeugen dürfen.“ Zum Thema Budgetdefizit betont Springer, dass dort Reformen nur ausgabenseitig passieren können und verweist auf die hohe Steuerquote in Österreich.
Standort und Wohlstand im Fokus der Landespolitik
Auch die Landespolitik war beim Neujahrsauftakt vertreten. „Lassen wir uns unseren Optimismus nicht nehmen. Ich glaube, das ist ganz etwas Wichtiges“, erklärt Landesvize Gaby Schaunig (SP). „Wir glauben an unseren Wirtschaftsstandort und an all jene, die darin tätig sind.“ Sie verweist auf das Zusammenspiel von Wirtschaft- und Sozialpolitik: „Das sind zwei Seiten der gleichen Medaille.“
Landesvize Martin Gruber (VP) schließt sich dem Appell des IV-Präsidenten an und fordert von der Bundesregierung, schnell ein Standortprogramm umzusetzen. „Die Industrie in Kärnten trägt einen riesigen Anteil dazu bei, dass wir Wohlstand sichern“, so Gruber und betont mit Blick auf die Windkraftdiskussion: „Wir müssen darauf achten, dass wir auch zukünftig unabhängiger und sicherer versorgt sind in der Energie.“
Durch den Abend führte IV-Geschäftsführerin Claudia Mischensky. „Unsere Menschen, die Mitarbeiter in den Unternehmen, die Kollegen – das ist das wesentliche Asset am Standort Kärnten“, erklärt sie und gibt sich optimistisch: „Es gibt enorme Herausforderungen, und wir werden die Chancen nutzen, aber da muss sehr, sehr viel getan werden.“
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