Kaum ein Thema polarisiert mehr als die Verkehrspläne in der steirischen Landeshauptstadt: Die grüne Vizebürgermeisterin will, dass die Wege in Graz zu 80 Prozent mit Öffis oder zu Fuß zurückgelegt werden. Die ÖVP befürchtet einen großen Schaden für die Innenstadtwirtschaft.
„Mobilitätsplan Graz 2040“ – ein Reizwort. Geht es nach der EU oder nach Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (je nach Sichtweise), soll das gesamte Verkehrsnetz der Landeshauptstadt bis 2040 neu geordnet werden: 20 Prozent Autoverkehr, 80 Prozent Öffis, so die Rechnung. Bitter für die Tausenden Pendler, die jeden Tag in die Stadt fahren müssen – Baustellen werden für Staus sorgen, Parkplätze wegfallen. In der heutigen „Krone“ versucht Schwentner zu kalmieren, spricht von einem laufenden Prozess, einem langen Umsetzungszeitraum – und stellt bessere Lebensqualität, gute Luft und sicheres Fortkommen in Aussicht.
Die oppositionelle ÖVP allerdings steigt schon auf die Barrikaden: Sie will ein Abnicken der umstrittenen Pläne durch die dunkelrot-grün-rote Stadtregierung nicht hinnehmen und verlangen eine Volksabstimmung. Mit der Begründung, dass der Innenstadtwirtschaft massiver Schaden drohe: Parteichef Kurt Hohensinner befürchtet eine rückläufige Kundenfrequenz, massive Umsatzeinbußen, Geschäftsschließungen und Leerstände, falls Autos aus der City verbannt würden.
Und als hätte er es geahnt, sorgt aktuell eine Lokalschließung in prominenter Lage für Schlagzeilen: Das Café Sacher in der Herrengasse sperrt in der ersten Jahreshälfte nach 22 Jahren zu. Ein herber Schlag für die Innenstadt, deren Krise sich damit weiter verschärft. Ob die neuen Mobilitätskonzepte da wirklich hilfreich sind?
Einen schönen Mittwoch mit Ihrer „Krone“!
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