„Krone“ bei Gericht

Lauda-Erbe: Wann kommt die Witwe zu ihrem Recht?

Am Dienstag ging es im Gericht um den Pflichtteil für Birgit Lauda aus der Verlassenschaft der Formel-1-Legende. Die Behauptung der Stiftungs-Seite, dass Niki Lauda privat verschuldet gewesen sein soll, sorgt für Aufsehen. Im März steht in Wien der nächste Zivilprozess in der Endlos-Causa an.

Diese Nachricht schlug ein: Im Zivilprozess um den Pflichtteil für Witwe Birgit Lauda aus der Verlassenschaft von Niki Lauda ging am Dienstag hervor, dass die Formel-1-Legende privat verschuldet gewesen sein soll. Die Privatstiftung Lauda hatte Forderungen im Verlassenschaftsverfahren angemeldet: Lauda sei der Stiftung – offenbar für die Nutzung einer Jacht – einen Millionenbetrag schuldig und somit verschuldet gewesen. Weshalb aus der Verlassenschaft kein Pflichtteil an die Witwe ausbezahlt werden könne. Sie bekommt ein Sechstel des Vermögens.

Erbrechtsänderung trat 2017 in Kraft
Die Causa ist insofern kurios, als das Höchstgericht bereits im Sommer 2024 festgestellt hat, dass der 45-Jährigen der Pflichtteil dem Grunde nach zustehe. Bei der Bemessung ist das Vermögen jener Privatstiftung zu berücksichtigen, die Niki zur Unterstützung seiner Familie gegründet hat. Das Stiftungsvermögen soll im dreistelligen Millionenbereich liegen.

Durch die Gründung einer Privatstiftung darf das Erbrecht nicht umgangen werden. Damit darf der Witwe auch ihr Pflichtteil nicht verweigert werden.

Anwalt Christoph Kerres vertritt Birgit Lauda.

Bild: zVg

Zugrunde liegt dem das Erbrechtsänderungsgesetz, das 2017 in Kraft getreten ist. Darin ist festgeschrieben, was der Oberste Gerichtshof schon zuvor in zahlreichen Entscheidungen judiziert hat. „Durch die Gründung einer Privatstiftung darf das Erbrecht nicht umgangen werden. Damit darf der Witwe auch ihr Pflichtteil nicht verweigert werden“, sagt Rechtsanwalt Christoph Kerres, der Birgit Lauda vertritt.

Der Tod ihres Mannes liegt mehr als fünfeinhalb Jahre zurück. Wann also kommt die Mutter von Zwillingen (15) zu ihrem Recht?

Nächste Verhandlung im März
Der Richter hat den Prozess um die Höhe des Pflichtteils aus der Verlassenschaft, bei dem die „Krone“ am Dienstag dabei war, nach dreistündiger Verhandlung geschlossen und wird schriftlich urteilen. Es ist auch möglich, dass er die Causa zur Klärung von Rechtsfragen in die nächste Instanz schickt.

In Bezug auf den Pflichtteil aus dem Stiftungsvermögen startet im März ein separat geführtes Verfahren im Wiener Landesgericht für Zivilrechtssachen. Es wird also noch dauern ...