Kritik an Behörden
Dutzende Tote aus Goldmine in Südafrika geborgen
Ein verzweifelter Überlebenskampf, scharfe Kritik an den Behörden und ein Millionenschaden für Südafrikas Wirtschaft: In der stillgelegten Goldmine bei Stilfontein in Südafrika spitzt sich das Drama um eingeschlossene illegale Bergleute zu. Bisher wurden 78 Leichen aus dem zwei Kilometer tiefen Schacht geborgen.
Die Situation der Goldsucher in einer stillgelegten Mine in Südafrika wird immer dramatischer. 78 Leichen wurden bisher geborgen, 166 Überlebende konnten dagegen gerettet werden. Sie wurden jedoch umgehend wegen illegalen Bergbaus festgenommen.
Illegaler Bergbau im Visier der Behörden
Niemand habe gezählt, wie viele Bergleute unter Tage gegangen seien. „Wir konzentrieren uns darauf, sie zu holen und ihnen dabei zu helfen, herauszukommen.“ Mit der Belagerung der Mine in Stilfontein, etwa 150 Kilometer von Johannesburg entfernt, wurde bereits im August begonnen.
Ziel ist die Bekämpfung des illegalen Bergbaus, der Südafrikas Edelmetallindustrie seit Jahrzehnten ein Dorn im Auge ist. In der Regel geht es um Minen, die von Unternehmen aufgegeben wurden, da sie im großen Maßstab nicht mehr rentabel sind.
Einsatz „Schließt das Loch“ gestartet
Bergleute ohne Lizenz nutzen die Gelegenheit, alles abzubauen, was noch übrig ist. Der Regierung und der Branche entgehen dadurch jedoch nach Schätzungen eines Industrieverbands jährlich mehrere Hundert Millionen Dollar an Umsätzen, Steuern und Lizenzgebühren. Darum wurde der Einsatz „Schließt das Loch“ gestartet. Bergbauminister Gwede Mantashe erklärte, die Belagerung der Mine in Stilfontein sei notwendig, es gehe um einen „Krieg gegen die Wirtschaft“.
Scharfe Kritik gegen das Vorgehen der Behörden
Anrainer und Menschenrechtsgruppen üben jedoch scharfe Kritik: Den Goldsuchern in der Mine wurde über Monate die Lebensmittel- und Wasserversorgung gekappt, um sie zur Rückkehr an die Oberfläche zu zwingen. Ihnen droht eine Festnahme wegen illegalen Bergbaus, Hausfriedensbruchs oder Verstoßes gegen Einwanderungsgesetze.
Wir werden sie ausräuchern.
Südafrikas Präsidialamtsministerin Khumbudzo Ntshavheni
Im November sagte Präsidialamtsministerin Khumbudzo Ntshavheni, man werde Kriminellen keine Hilfe schicken. „Wir werden sie ausräuchern.“ Im Dezember erlaubte ein Gericht jedoch freiwilligen Helfern, den eingeschlossenen Männern Versorgungsgüter zukommen zu lassen. Vergangene Woche wurde der Staat dann gerichtlich dazu angewiesen, eine Rettungsaktion einzuleiten. Sie läuft seit Anfang der Woche und dürfte noch Tage andauern.
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