Mit dem Wechsel nach Wien hat Bjelica den bisherigen Höhepunkt seiner rund sechsjährigen Trainerkarriere erreicht. "Es ist immer aufwärts gegangen", sagte der gebürtige Kroate, der bei den Favoritnern einen Vertrag für ein Jahr erhielt und ein weiteres bleiben kann, sollte ein Europacupplatz erreicht werden. "Ich bin stolz, dass es funktioniert hat", so Bjelica.
Aus den kolportierten Engagements etwa von Ralph Hasenhüttl oder Niko Kovac ist nichts geworden, nun schlägt also Bjelicas Stunde. "Es hat am Samstag den ersten Kontakt gegeben, um 20 Uhr waren wir uns dann einig", erklärte Bjelica.
Bjelica will keine Spieler vom WAC mitbringen
Er habe nicht lange überlegen müssen, in die großen Fußstapfen von Stöger treten zu wollen. "Er war ein starker Charakter, ich bin auch so einer", sagte er. Seine sportlichen Pläne für die Wiener? "Wir haben beim WAC ähnlich spielen lassen. Es wird wieder ein 4-3-3-System und eventuell auch ein 4-2-3-1 geben", meinte Bjelica, der sich vorerst noch nicht zu Personalfragen äußern wollte. Vom WAC werde er jedenfalls keine Spieler mitnehmen: "Weil ich sie nicht schwächer machen will."
Noch am 26. Mai hatte Bjelicas Welt ein bisschen anders ausgesehen. "Bitter, schade", sagte er da geknickt in die Kameras, kurz nachdem der WAC in der letzten Runde der Bundesliga nach einer dramatischen Partie Innsbruck mit 3:4 unterlegen war und so den 70 Minuten lang sicher geglaubten Europacupplatz noch verspielt hatte. Drei Wochen später ist es Gewissheit, doch international zu spielen und sogar um einen Platz in der Gruppenphase der Champions League zu kämpfen. Für die "Veilchen" fühlt sich Bjelica gerüstet: "Ich habe beim WAC einiges geleistet. Es war wunderschön und da waren super Momente dabei."
Bjelica ist ein Verfechter der Politik der kleinen Schritte. Sein erster Trainerjob war ein Engagement beim FC Kärnten von 2007 bis 2009, danach fungierte er von März bis Dezember 2009 als Coach des FC Lustenau, ehe im Sommer 2010 der Wechsel zum damaligen Regionalligisten WAC/St. Andrä erfolgte. Mit den Wolfsbergern schaffte der neunfache kroatische Teamspieler auf Anhieb den Aufstieg in die Erste Liga. Im Vorjahr folgte der Aufstieg in die Bundesliga, in der die Kärntner eine starke Saison spielten und nur hauchdünn den Einzug in die Europa-League-Qualifikation verpassten.
Als Coach hat Bjelica kein bestimmtes Vorbild. Sein persönliche Trainerphilosophie bastelte sich der Kroate im Laufe seiner Spielerkarriere zusammen, die ihn über Kroatien (Osijek) nach Spanien (Albacete, Betis Sevilla, Las Palmas), Deutschland (Kaiserslautern) und schließlich Österreich (Admira, FC Kärnten) führte.
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