Ein 41-jähriger Familienvater wollte gefundenes Instrument verkaufen, um seine hohen Schulden zu tilgen. Nun muss er wegen Unterschlagung gemeinnützige Arbeit leisten.
Wie gewonnen, so zerronnen, dachte sich ein 41-Jähriger, als er eine lukrative Geldquelle schnell wieder schwinden sah. Durch Zufall war der Familienvater in den Besitz einer kostbaren Trompete gelangt: Nach einer Familienfeier ging es für den Türken, seine Frau und die drei Kinder mit dem Zug heimwärts. Beim Umsteigen in St. Pölten wurden eiligst Koffer und Taschen zusammengetragen – mitsamt einem zusätzlichen Gepäckstück.
„Ist Ihnen gar nicht aufgefallen, dass Sie einen Koffer mehr mithaben?“, fragt Frau Rat den wegen Unterschlagung Angeklagten am Gericht in St. Pölten. „Nein, wir haben uns zwei Tage lang die Kante gegeben. Ich war betrunken“, rechtfertigt er sich. Der Instrumentenkoffer war zuvor von einem Grundwehrdiener der Militärmusik in der Gepäckablage des Zuges vergessen worden. Kurze Zeit später entdeckte der Vater des Jungmusikers die Trompete auf einer Internet-Verkaufsplattform. Dort wurde das knapp 6000 Euro teure Instrument vom 41-Jährigen um 4500 Euro feilgeboten. „Ich habe erst googeln müssen, was so etwas wert ist“, erklärt er.
„Der Teufel hat mich überredet, meine drei Kinder nicht im Stich zu lassen“, so der Angeklagte weiter. Hohe Schulden hätte ihn zu der Verzweiflungstat getrieben. „Es war falsch, aber ich hatte keine andere Wahl“, entschuldigte er sich beim 19-Jährigen. Dafür muss der Türke nun 60 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten – rechtskräftig.
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