Der frisch angetretener Albertina-Generaldirektor Ralph Gleis will das Museum und die Sammlung „neu denken und neu entdecken“. 18 Ausstellungen sollen dabei im ersten Jahr helfen.
„Ich liebe die Momente des Anfangs“, gestand der neue Albertina-General Ralph Gleis, Jahrgang 1973, bei der Präsentation seines ersten Jahresprogramms. In Zahlen heißt das: 18 Ausstellungen an drei Standorten. 12 in den fünf Hallen des Palais, fünf in der Albertina Modern im Künstlerhaus und eine in der Albertina Klosterneuburg. Zur Mission erklärt der Kunsthistoriker, davor Direktor der Alten Nationalgalerie in Berlin, „die Strahlkraft eines der bedeutendsten Museen der Welt noch zu steigern“.
Einzelausstellungen für sechs Künstlerinnen
In der Vierteljahrhundert-Ära von Klaus Albrecht Schröder hat die Albertina „den Wandel vom Grafikkabinett zum viel besuchten Ausstellungshaus vollzogen“, so der Nachfolger, der „jetzt einen Schritt weitergehen“ will. Er möchte die Albertina „zu einem international beachteten, zeitgemäßen Museum machen. Das Haus hat durch seine Sammlungen und das exzellente Team ein enormes Zukunftspotenzial.“
Seine Vision, um „die Albertina neu zu gestalten“, gliedert er in fünf Punkte:
I. Themen von heute sollen die Institution zum Museum am Puls der Zeit machen. Auffällig dabei ist Gleis’ Affinität für Themenausstellungen. Auch bekommen stolze sechs Künstlerinnen eigene Präsentationen.
II. Mit Ausstellungs- und Forschungskooperationen will man internationale Netzwerke stärken. Etwa mit einem Forschungsprojekt zur Materialtechnik bei Dürer gemeinsam mit Berlin und Weimar. Am Ende soll daraus zu Dürers 550. Geburtstag 2028 ein neuer Bestandskatalog der Zeichnungen zur großen Gedenkausstellung erscheinen.
III. Internationale sowie auch mehr lokale Gemeinschaftsprojekte möchte man forcieren. So ist etwa auch die erste Schau im Palais, der Paarlauf des2019mit 35 freiwillig aus dem Leben geschiedenen kanadischen Shootingstars Matthew Wong mit seinem Vorbild Vincent van Gogh, eine Kooperation mit Amsterdam und Zürich.
„True Colors. Farbe in der Fotografie von 1849 bis 1955“, Albertina Modern, ab 24. 1.
„Matthew Wong – Vincent van Gogh. Letzte Zuflucht Malerei“, Albertina, ab 14. 2.
„Leonardo – Dürer. Meisterzeichnungen der Renaissance auf farbigem Grund“, Albertina, ab 7. 3.
„Remix. Von Gerhard Richter bis Katharina Grosse“, Albertina Modern, ab 11. 4.
„Damien Hirst. Zeichnungen“, Albertina Modern, ab 7. 5.
„Die Wiener Bohème. Werke der Hagengesellschaft“, Albertina, ab 25. 7.
„Lisette Model, Retrospektive“, Albertina, ab 31. 10.
IV. Die vierte Säule gilt dem Ausbau der Sammlungsbasierten Forschung, denn, so Gleis: „Wir sind das nationale Kompetenzzentrum für Papier.“
V. Schließlich der Wunsch nach dem verstärkten „Dialog mit der Gesellschaft“. Damit einhergehen eine Vermittlungsoffensive und eine ausgeweitete Digitalstrategie. Mit dem Ziel der besseren Zugänglichkeit, „um Haus und Sammlung zu entdecken“.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.