„Vertrauensbruch“

Amalgamersatz: Verhandlungsrunde abgesagt

Österreich
16.01.2025 10:58

Nach dem mit Jahresbeginn in Kraft getretenen Verbot von Amalgam als Zahnfüllungsmaterial wollten die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) und die Zahnärztekammer (ZÄK) am Donnerstag erneut zusammentreten, um sich auf einen kassenfinanzierten Ersatz für die rund 7,6 Millionen Versicherten zu einigen. Das Treffen wurde kurzfristig abgesagt.

Weiter keine Einigung gibt es zwischen Österreichischer Gesundheitskasse (ÖGK) und Zahnärztekammer (ÖZÄK) über einen kassenfinanzierten Ersatz für Amalgam als Zahnfüllungsmaterial. Die Kammer hat am Donnerstag knapp vor Beginn von Gesprächen die Verhandlungsrunde abgesagt. Sie ortet aufgrund „negativer Pressearbeit“ der ÖGK und einer Protestaktion vor der Kammer einen „Vertrauensbruch“. Bei der Gesundheitskasse zeigte man sich „äußerst verwundert“.

Die ÖGK forciert das relativ neue, in Kassenambulatorien erprobte weiße Material Alkasit und wäre bereit gewesen, 20 Prozent mehr als bisher für amalgam- und damit quecksilberfreie Füllungen zu zahlen. Die Zahnärztekammer wollte allerdings nur den materialtechnisch unterlegenen Glasionomerzement bzw. andere Zemente als für die Patienten gratis akzeptieren, alles andere wollten sich die Ärzte privat bezahlen lassen.

Änderungen im Gesamtvertrag verlangt
Zudem verlangte die ZÄK wesentliche Änderungen im Gesamtvertrag sowie der Honorarordnung. Die ÖGK warf den Ärzten Verhandlungsverweigerung vor und bot Zahnärzten – mit mäßigem Erfolg – an der Kammer vorbei Einzelverträge an.

Mit der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB) waren die Zahnärztevertreter Ende Dezember zu einer Lösung gelangt – die Materialien Glasionomerzement und Alkasit wurden dort Kassenleistung. Die ÖGK ortete darin ein positives Signal.

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