Nun ist einigermaßen klar, was wirklich bei dem Schussattentat auf einen Tschetschenen (38) am Dienstag im Linzer Stadtteil Neue Heimat passiert ist: Laut Polizei ging es ums Geldeintreiben. Der Tschetschene wollte von einem Syrer (43) mehrere Tausend Euro haben, die dieser einem Freund schuldete. Stattdessen bekam der Eintreiber eine Kugel verpasst.
Anfangs waren die Angaben der Polizei zum Tatverlauf mehr als widersprüchlich. In der Erstmeldung hieß es gar, die beiden Männer wären in einem Linienbus aneinandergeraten, der Schusswechsel sei dann an einer Haltestelle passiert. Mittlerweile gibt es folgende Version der Ereignisse: Laut LKA OÖ hatte der Tschetschene von einem Freund den Auftrag erhalten, von dem Syrer (43) 4000 bis 5000 Euro einzutreiben, die dieser dem Freund schuldete. Daraufhin rief der Tschetschene den Syrer an und vereinbarte ein Treffen.
Showdown in der Benzstraße
In der Benzstraße in der Neuen Heimat kam es am Dienstag kurz vor 11 Uhr zum Showdown. Der Tschetschene wollte, dass der Syrer einsteigt. Dieser weigerte sich, stand auf der Fahrerseite, zog nach kurzem Wortwechsel eine Pistole tschechischer Bauart und verpasste dem Tschetschenen einen angesetzten Schuss in die rechte Schulter. Dann floh der mutmaßliche Schütze. Er konnte dank der Erstaussagen des Opfers auf Lichtbildern identifiziert und später festgenommen werden. Der Tschetschene, der einen glatten Durchschuss erlitten hatte, zeigte aber in der zweiten Befragung erste Erinnerungslücken.
Sein Vorleben ist schillernd
Der hochgradig kriminelle Syrer gibt sich trotz seines typischen syrischen Namens als Albaner aus und bewegt sich auch in albanischen Drogenkreisen. Der 43-Jährige wurde erstmals 2008 verurteilt. Er hat insgesamt sechs Vorstrafen. Eine wegen Raubes, zwei wegen Körperverletzung, zwei wegen Nötigung und einmal wegen Suchtgift. 2013 war der Syrer wegen Raubes zu nur 18 Monaten teilbedingter Haft verurteilt worden.
Der Verdächtige wurde bereits in die Linzer Justizanstalt eingeliefert, die Staatsanwaltschaft wird die Verhängung der Untersuchungshaft beantragen.
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