Tierquälerei-Prozess

Hunde bei Minusgraden in dunkle Käfige gesperrt

Oberösterreich
16.01.2025 12:00

Bei einer Razzia in Gilgenberg (OÖ) wurden Anfang 2023 rund 50 Hunde und Katzen von der zuständigen Behörde abgenommen. Die Tiere sollen in erbarmungswürdigem Zustand gewesen sein, wurden an die Pfotenhilfe Lochen übergeben. Am Montag müssen sich am Landesgericht Ried/I. drei Beschuldigte wegen Tierquälerei verantworten.

„Die Hunde waren bei Minusgraden in dunkle Verschläge und Container gesperrt. Der Zustand der 27 großteils Rassekatzen war erbarmungswürdig. Sie waren bei einem Nachbarn am zugigen Dachboden bei Minusgraden mit gefrorenem Wasser und ausschließlich großen Brocken Hundetrockenfutter versteckt und kurz vor dem Verdursten“, sagt Jürgen Stadler, Sprecher der Pfotenhilfe Lochen.

55 Tiere abgenommen
Er war bei der Razzia Anfang 2023 bei einer Züchterin und Tierhändlerin in Gilgenberg vor Ort, die sich während der Überprüfung am Dachboden in einem Kasten versteckt haben soll. 55 Tiere wurden damals von der Behörde abgenommenen, viele der Hunde und Katzen sind zwischenzeitlich bei „neuen“ Familien untergekommen.

Katzen saßen in eigenem Kot
„Die Katzen hatten bei der Züchterin weder Toiletten noch Schlafplätze und saßen zwischen Gerümpel in ihren eigenen Fäkalien. Ihre verzweifelten Schreie waren ohrenbetäubend und herzzerreißend“, erzählt Stadler von den dramatischen Zuständen vor der Abnahme der Tiere.

Weitere Vierbeiner versteckt
Viele weitere Vierbeiner sollen kurz vor der Razzia an nur teils bekannten Orten versteckt worden sein. Deren Verbleib ist bis heute größtenteils unklar. Teilweise sind sie trotz Tierhaltungsverbot aber wieder vor Ort, was die Pfotenhilfe im Sommer 2024 mit Beweisfotos angezeigt hat.

Prozess wegen Tierquälerei
Am kommenden Montag müssen sich am Landesgericht Ried/I. drei Beschuldigte wegen Tierquälerei verantworten, der Strafrahmen beträgt bis zu zwei Jahren Haft. Zeitgleich ermittelt die Staatsanwaltschaft Salzburg wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs weiter. Zahlreiche Geschädigte haben sich gemeldet, die vorgeblich reinrassige Hunde zu überhöhten Preisen gekauft hatten, die oft schwer krank waren und sich bei Gentests auch noch als Mischlinge herausstellten.

Porträt von OÖ-Krone
OÖ-Krone
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