Maserati statt Bunker
Kritik an Kiews Bürgermeister Klitschko wächst
Während Wolodymyr Selenskyj als unermüdlicher Antreiber in der Ukraine gesehen wird, gibt es in Kiew scharfe Kritik an Bürgermeister Vitali Klitschko. „Man wirft ihm vor, dass er sich zu sehr um banale Dinge wie Radfahrwege kümmert, aber keine Luftschutzbunker errichtet“, so „Krone“-Chefreporter Christoph Matzl über die Lage vor Ort.
Während Luxusautos durch die Hauptstadt rollen, kämpfen Menschen auf dem Land ums Überleben. Unter den Bürgerinnen und Bürgern der Ukraine macht sich Unmut breit. Auch Korruptionsvorwürfe sind ein Thema. „Es heißt, dass Klitschko angeblich mit Korruptionsgeschäften in Verbindung stehen soll“, sagt Matzl. Vor allem der luxuriöse Fuhrpark vieler führender Kiewer Persönlichkeiten hat viele aufgebracht. „Wenn man sich den Fuhrpark dieser Autos anschaut, das sind keine Kinkerlitzchen. Maseratis, Ferraris – Autos um die 200.000 €. Da fragt man sich, woher das Geld kommt. Und warum man das Geld nicht für die Sicherheit benutzt?“, so Matzl. Doch die politische Situation in Kiew ist nur ein Teil der Realität von den Eindrücken vor Ort.
„In Kiew merkt man auf den ersten Blick gar nicht wirklich, dass Krieg ist. Es ist business as usual. Die humanitäre Lage in der Ukraine zeigt sich zweischneidig – so schildert es Krone-Chefreporter Christoph Matzl nach seinem Besuch im Kriegsgebiet.
„Es ist nicht so, dass hier die Armut das Land in den Griff genommen hat.“ Doch wer mit Hilfsorganisationen wie der Caritas spricht, sieht eine andere Realität. „Sie zeigen sehr wohl, wo Putin mit seinen Raketenangriffen hier Terror und Psychoterror verbreitet hat.“
Außerhalb der Hauptstadt zeigt sich jedoch ein völlig anderes Bild. „150 bis 200 Kilometer von Kiew entfernt ist die Lage furchtbar“, berichtet Matzl. „Es gibt kein Sozialsystem, das heißt, die Leute sind dort wirklich auf die Hilfe der Caritas und anderer Hilfsorganisationen angewiesen.“ Besonders drastisch: Ohne Holzlieferungen, die von der Caritas organisiert werden, „würden die Leute tatsächlich erfrieren und verhungern.“
Die Hilfe der Caritas wird mit großer Dankbarkeit angenommen. „Das kann man sehr wohl sagen“, betont Matzl. „Sie umarmen die Leute auch.“ Caritas-Präsident Klaus Schwertner sei häufig vor Ort, helfe selbst bei der Suppenausgabe mit, schenke Tee aus und spreche mit den Menschen. „Da gibt es ein Schulterklopfen und Tränen in den Augen.“
Hilfe der Caritas im dritten Kriegswinter
- Mit Holzlieferungen an Bedürftige werden diese vor dem Erfrieren bewahrt.
- Mobile Suppenküchen als Rettungsinsel für vor dem Krieg Geflohene.
- Psychosoziale Betreuung für Kinder und Zivilpersonen, die durch den Krieg traumatisiert wurden.
- SPENDENKONTO: BIC: GIBAATWWXXX IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560 Kennwort: Ukraine Soforthilfe
Das ganze Interview sehen Sie oben im Video!
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